USA: Weitere Fed-Zinserhöhungen zu erwarten
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1. Nach den heftigen Herbststürmen, die über die USA, die Finanzmärkte und die makroökonomischen Daten gefegt sind, ist nun wieder Ruhe eingekehrt. Es zeigt sich, dass die wirtschaftliche Expansion fortschreitet, aber auch dass sich die USA nicht mehr in der Frühphase ihres Konjunkturaufschwungs befinden. Ein Ende der Expansion ist anhand der Frühindikatoren jedoch ebenfalls noch nicht zu erkennen, sodass mit einem insgesamt zufrieden stellenden Winterhalbjahr gerechnet werden kann. In dieser Phase im Konjunkturzyklus ist es normal, dass die Inflationsgefahren potenziell ansteigen. Zweitrundeneffekte aufgrund des hohen Ölpreisanstiegs und eine Beschleunigung des Preisauftriebs sind jedoch nicht sichtbar. So sank beispielsweise die Kernrate des PCE-Deflators zuletzt wieder unter die 2%-Marke. Der Beschäftigungsaufbau führt in einigen Regionen, so das Fed-Beige Book, jedoch zu einer Verknappung von Fachkräften. In Teilbereichen des Arbeitsmarktes kam es daher zu stärkeren Lohnsteigerungen, auch wenn der Lohndruck im Durchschnitt moderat blieb.
2. In dieser Situation sollte die Fed ihre Leitzinsen weiter anheben und die Inlandsnachfrage dämpfen. Neben einer Begrenzung potenzieller Inflationsgefahren würde dies zu einer Moderierung des heiß laufenden Wohnungsmarktes und einer Erhöhung der negativen Sparquote beitragen. Letzteres wiederum würde helfen, das gigantische Leistungsbilanzdefizit zu begrenzen. Auf Basis unseres Deka-Fed-Indikators erwarten wir einen Leitzinsanstieg auf 5,0 % und damit einen Zinsschritt mehr als derzeit am Geldmarkt eingepreist ist. Zwar stieg der Fed-Indikator im letzten Monat nicht weiter an, der seit Ende 2003 erfolgte starke Anstieg und sein hohes Niveau deuten aber darauf hin, dass die Fed noch mehrere Zinsschritte vor sich hat. Zu erkennen ist auch, dass sie im Vergleich zu früheren Zyklen eher verspätet reagiert und damit der Konjunktur einen ungewöhnlich starken und langen geldpolitischen Stimulus gegönnt hat. Dieser macht es unwahrscheinlich, dass sie nun auch noch früher als normal aufhört, die Zinsen zu erhöhen. Die Plateaubildung des Fed- Indikators weist aber darauf hin, dass die Fed Funds Rate nicht auf das Niveau von Ende 2000 ansteigen sollte. Die in den Sitzungsprotokollen angedeuteten Überlegungen, in Zukunft auf ein mögliches Ende des Zinserhöhungszyklus hinzuweisen, unterstützen dieses Bild. Die Fed wird daher ihren Leitzins solange anheben, bis sie sich sicher sein kann, dass keine Zunahme der Inflationsdynamik erfolgen wird. Diese Sicherheit sollte ihr zum Ende 2006 dann auch wieder die Möglichkeit für eine erste Zinssenkung eröffnen.
3. Wir erwarten weiterhin auf den nächsten vier Treffen des FOMC am 13. Dezember 2005, dem 31. Januar 2006, dem 28. März 2006 und dem 10. Mai 2006 Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte. Das dann erreichte Niveau von 5,0 % sollte erst am 12. Dezember 2006 wieder auf 4,75 % reduziert werden.
4. Wir erwarten ein wenig verändertes Fed-Statement. Trotz der in den letzten Sitzungsprotokollen beschriebenen Diskussion über die Erwähnung der Möglichkeit eines zukünftigen Endes des Zinserhöhungszyklus, halten wir es für verfrüht, dies bereits jetzt im Fed Statement anzudeuten. Dies erwarten wir erst auf der Sitzung im Januar. Sie sollte stattdessen an der Formulierung einer geldpolitischer Straffung in gemäßigtem Tempo festhalten. Zudem wird die Fed u.E. nach die bislang ausgeglichene Risikoeinschätzung bezüglich der Gefahren für das Wachstum und die Preisniveaustabilität beibehalten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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