USA: Was kostet ein Ölbohrturm? Wie viel eine Ölbohrinsel pro Tag?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Washington, D.C. (Boerse-Go.de) – Die Kosten für Öl- und Erdgasexploration sprang im Jahr 2007 auf 226,4 Milliarden US-Dollar, was den Vorjahresrekordwert von 109,8 Milliarden US-Dollar deutlich übertraf. Dies meldet das American Petroleum Institute.
Die durchschnittlichen Kosten für einen Ölbohrturm stiegen um 82 Prozent auf 4 Millionen US-Dollar. Eine Erdgaspumpanlage auf dem Festland kostete im Schnitt 3,9 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Jahr 2006 einem Preissprung um 105 Prozent entspricht. Die Ausgaben für den Kauf neuer Ölbohrtürme wuchs im Jahr 2007 in den USA um 94 Prozent auf 72,3 Milliarden US-Dollar, während für Erdgasbohranlagen 119,1 Milliarden US-Dollar ausgegeben wurden. Das waren 101 Prozent mehr als im Jahr davor.
Im Jahr 2007 wurden trotz der gestiegenen Kosten 4 Prozent mehr Löcher auf der Suche nach Ergas und Erdöl gebohrt, als noch im Jahr 2006. Außerdem erhöhte sich die durchschnittliche Bohrtiefe um 9 Prozent. Das zwanzigste Jahr in Folge werden in den USA außerdem mehr Gelder für die Exploration und Erschließung neuer Ergasvorkommen (53 Prozent Anteil an den Gesamtausgaben) als für Ölvorkommen (32 Prozent) ausgegeben.
Die Kosten für den Kauf von Öl- oder Gasbohrtürmen fiel im Zuge der dramatisch einbrechenden Ölpreise ebenfalls deutlich zurück. Zahlreiche Mietverträge für Offshore-Bohrinseln werden derzeit zwangsweise gekündigt, da Kunden die Kosten nicht mehr aufbringen können.
Transocean, einer der größten Dienstleister bei der Erschließung von Ölvorkommen in der Tiefsee, verliert durch Finanzkrise Aufträge. Grund: Immer mehr Kunden können sich die hohen Kosten für die Vermietung von Bohranlagen nicht mehr leisten, da sie ihrerseits bestehende Kredite bei den Banken nicht refinanzieren können. So verlor Transocean laut einer Meldung vom Dienstag einen Vertrag für eine Ölbohrinsel, die bislang pro Tag Einnahmen von 550,000 US-Dollar brachte. Eine weitere Anlage wurde zunächst stillgelegt, da der Kunde seine Barreserven aufgebraucht habe.
Transocean, ansässig in der Schweiz und geleitet aus der texanischen Großstadt Houston, hat am Dienstag die Kündigung des Vertrags mit Burgundy Global Exploration auf seiner Webseite bekannt gegeben. Ein weiterer Kunde, Oilexco, habe den Betrieb der “Sedco 712”-Bohrinsel in der Nordsee gestoppt, da die Betriebskosten der Anlage nicht mehr aufgebracht werden könnten.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.