USA: Volumen der Konsumentenkredite sinkt
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1. Das Kreditvolumen der privaten Haushalte schrumpft weiterhin deutlich. Dies signalisieren zumindest die Entwicklungen der Konsumentenkredite, die am Dienstagabend vom Federal Reserve Board veröffentlicht wurden. Im Februar lag die Jahresveränderungsrate der Konsumentenkredite mit 1,1 % zwar noch im positiven Terrain. Dies ist aber der niedrigste Wert seit Ende 1992. Im Vergleich zum Vormonat sank das Kreditvolumen um 0,3 % und seit September vergangenen Jahres um 0,7 %. Eine solche Schrumpfungsrate in einem Zeitraum von fünf Monaten gab es seit Ende 1991 nicht mehr.
Die Konsumentenkredite werden statistisch unterteilt nach Krediten mit fester Laufzeit sowie nach revolvierenden Krediten. Zwar ist die Dynamik auch im Bereich der Kredite mit fester Laufzeit äußerst schwach. Im Februar lag hier die Jahresveränderungsrate bei 1,4 %. Aber das Volumen ist im Februar weder gegenüber dem Vormonat noch im Vergleich zum September vergangenen Jahres gesunken. Entsprechend dramatisch ist die Entwicklung im weniger gewichtigen Bereich der revolvierenden Kredite. Zwar ist auch hier die Jahresveränderungsrate mit 0,5 % noch positiv, aber im Vergleich zum Vormonat ist das Volumen mit -0,8 % geradezu eingebrochen. Ein solcher Rückgang lag zuletzt im Januar 1978 vor. Der Rückgang seit September vergangenen Jahres ist mit 2,2 % sogar der ausgeprägteste seit März 1976.
2. Die unterschiedlichen Entwicklungen der Kreditvolumina lassen sich mit den unterschiedlichen Entwicklungen der Zinssätze erklären. Diese werden von der Fed nur einmal im Quartal erhoben und die Unterteilung ist eine andere als die der Kreditvolumina. Während die Zinsen für Autokredite mit 6,9 % geringfügig gesunken sind und für sonstige Konsumkredite mit 11,0 % ein neues Rekordtief erreicht haben, stiegen die Zinsen für Kreditkartenkredite auf 13,1 % um über einen Prozentpunkt an. Dies ist der höchste jemals ausgewiesene Zinsanstieg. Da es sich bei den revolvierenden Krediten in erster Linie um Kreditkartenkredite handeln dürfte, ist der Zusammenhang sehr augenfällig.
3. Steigende Zinsen sowie fallende Kreditvolumina sind die besten Indizien für eine angebotsbedingte Kreditkrise. Überraschend sind nicht die Entwicklungen der Kreditkartenkrediten bzw. der revolvierenden Kredite, sondern dass sich steigende Zinsen und fallende Volumina nur auf diesen Bereich der Konsumentenkredite beschränken. Sicherlich hat sich in den vergangenen Monaten das Kreditvolumen insgesamt auch nachfragebedingt (also konjunkturbedingt) abgeschwächt. Es ist sogar durchaus wahrscheinlich, dass dies bislang der Hauptgrund für den Rückgang des Kreditvolumens gewesen ist. Diese Nachfrageschwäche ging vor allem auf den Finanzmarktschock (bspw. in Form von negativen Vermögenseffekten) zurück. Die konjunkturell negativen Auswirkungen des Finanzmarktschocks werden in den kommenden Monaten zunehmend auslaufen und nur noch eine untergeordnete Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung spielen. Die eigentliche Kreditkrise, in Form einer angebotsbedingt schwachen Entwicklung des Kreditvolumens, wird unserer Einschätzung nach nun stärker in den Vordergrund rücken und die wirtschaftliche Entwicklung spürbar und über einen deutlich längeren Zeitraum belasten. Dies schließt wirtschaftliches Wachstum zwar nicht aus, es dämpft aber im erheblichen Ausmaß den sonst üblichen konjunkturellen Aufschwung nach einer solch ausgeprägten Schwächephasen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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