Kommentar
17:00 Uhr, 25.11.2008

USA: Verbrauchervertrauen steigt überraschend - Stimmung aber weiterhin mies

1. Die Einschätzung der verschiedenen Stimmungsindikatoren der privaten Haushalte erweist sich zurzeit als nicht besonders einfach. Zu viele unterschiedlich wirkende Einflussfaktoren sind am wirken: starke Benzinpreisrückgänge und Hoffnungen durch die Wahl eines neuen Präsidenten auf der einen Seite und schwache Aktienmarktentwicklungen sowie schlechte Arbeitsmarktdaten auf der anderen Seite. Die Summe dieser (mit Sicherheit nicht vollständigen) Aufzählung führte beim Verbrauchervertrauen vom Conference Board im November zu einer überraschenden und deutlichen Stimmungsaufhellung. Der Index erholte sich, gleichwohl nach einem historischen Tiefstand, auf 44,9 Punkte (Bloomberg-Median: 38,0 Punkte; DekaBank: 37,0 Punkte). Hintergrund für diese Verbesserung ist eine höhere Erwartungskomponente, während die Lagekomponente geringfügig sank.

2. Die unterschiedlichen Entwicklungen von Lageeinschätzung und den Erwartungen zeichnen sich auch in den fünf Teilbereichen ab. Sowohl die Einschätzung des Arbeitsmarkts als auch der generellen wirtschaftlichen Situation wurde im November schwächer gesehen als im Vormonat. Dagegen hellten sich die Erwartungen für die zukünftige Entwicklung am Arbeitsmarkt, der zukünftigen wirtschaftlichen Situation und der persönlichen Einkommensentwicklung wieder auf.

3. Wir haben nicht mit dieser Stimmungsverbesserung im November gerechnet. Vor einem Monat wiesen wir bei der deutlichen Stimmungseintrübung des Verbrauchervertrauens allerdings darauf hin, dass damals eine übertriebene Bestürzung aufgrund der Entwicklungen an den Finanzmärkten im Oktoberwert enthalten gewesen sei. Diese übertriebene Bestürzung scheint nun einer realistischeren Einschätzung gewichen zu sein. Mit 45 Punkten liegt aber weiterhin ein niedriger Wert vor, der in der langjährigen Historie nur in zwei Monaten unterboten worden ist. Somit ist die Stimmung der Konsumenten weiterhin als sehr schlecht zu bezeichnen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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