USA: Verbrauchervertrauen verbessert sich unerwartet
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1. Die Stimmung der privaten Haushalte hat sich auch im September verbessert. Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen stieg unerwartet auf 59,8 Punkte an (Bloomberg-Median: 55,0 Punkte, DekaBank: 54,0 Punkte). Wie im Vormonat ging die Stimmungsverbesserung ausschließlich auf die Erwartungskomponente zurück, während sich die Lagekomponente weiter verschlechtert hat.
2. Die Einzelergebnisse weisen ebenfalls die zeitlich unterschiedlichen Einschätzungen der privaten Haushalte auf: Die Teilbefragungen hinsichtlich der aktuellen Situation, also die allgemeine wirtschaftliche Aktivität und die Arbeitsmarktentwicklung, haben sich gegenüber dem Vormonat verschlechtert. Dagegen haben sich ebenfalls einheitlich die Teilbefragungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen der wirtschaftlichen Aktivität, des Arbeitsmarkts und der persönlichen Einkommensentwicklung verbessert.
3. Der Anstieg des Verbrauchervertrauens ist zwar überraschend positiv, sollte aber nicht überbewertet werden. Die Stimmung der privaten Haushalte hat im September nämlich eine ungewöhnliche Achterbahnfahrt hingelegt. Zu Beginn des Monats überwogen die starken Benzinpreisrückgänge, die zu einer Stimmungsaufhellung geführt haben. Dann rückte wieder die Kreditkrise in den Vordergrund. Dieses Auf und Ab lässt sich beispielsweise an den beiden Septemberwerten des Konsumklimas der Universität von Michigan erkennen. Denn zunächst wurde das Konsumklima in seiner vorläufigen Schätzung mit einem Anstieg um rund 10 Indexpunkte auf 73,1 Punkte gemeldet. Zwei Wochen später wurde dieser Wert auf 70,3 Punkte ungewöhnlich deutlich nach unten korrigiert. Aber auch der täglich erhobene Rasmussen Consumer Index zeigt recht anschaulich die Berg- und Talfahrt der Stimmung der privaten Haushalte in diesem Monat. Hier wurden sogar zwischenzeitlich wieder die Tiefstände vom Sommer dieses Jahres erreicht. Was die Benzinpreise anbelangt, so rechnen wir angesichts der aktuellen Rohölpreisentwicklung damit, dass diese die Verbraucher tendenziell erfreuen werden. Die Kreditkrise hat sich dagegen in den vergangenen Tagen eher verschärft und dürfte, bei aller Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Kreditkrise, auch in den kommenden Monaten die Stimmungsindikatoren der privaten Haushalte auf niedrigen Niveaus halten. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor könnte in den kommenden Monaten sogar die Stimmungswerte auf neue historische Tiefstände bringen: Bislang hat sich die realwirtschaftliche Aktivität besser als vielfach befürchtet entwickelt. Nunmehr ist jedoch aus unserer Sicht nicht auszuschließen, dass die derzeitigen Verspannungen an den Finanzmärkten auch erhebliche negative realwirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen und zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität führen. Die Konsequenzen für die privaten Haushalte wären insbesondere über die Entwicklung am Arbeitsmarkt zu spüren, da die Unternehmen sich im Zuge der konjunkturellen Eintrübung gezwungen sähen, einen Teil ihrer Belegschaft freizusetzen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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