Kommentar
21:47 Uhr, 27.07.2004

USA: Verbrauchervertrauen steigt

1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen ist im Juli erneut kräftig angestiegen. Mit 106,1 Indexpunkten hat es nun beinahe wieder den Stand vom Juni 2002 erreicht. Dies bedeutete eine positive Überraschung für die Märkte (Bloomberg-Median: 102,0 Punkte), wir waren zu Recht optimistischer (DekaBank: 104,0 Punkte). Zudem wurde der Vormonat von 101,9 auf 102,8 Punkte nach oben revidiert. Im Juli legte die Lagekomponente nur leicht um 0,6 auf 106,5 Punkte zu. Dagegen machte die Erwartungskomponente einen weiteren kräftigen Sprung um 5,0 auf nunmehr 105,8 Punkte. Damit haben die Erwartungen fast wieder mit der Lageeinschätzung gleichgezogen.

2. Das Bild in den Teilfragen ist gemischt. Die wichtigste Nachricht ist jedoch, dass die aktuelle Arbeitsmarktlage im Juli erneut besser eingeschätzt wurde als zuvor. Die zweite in die Lagekomponente eingehende Teilfrage "allgemeine wirtschaftliche Lage" wurde dagegen etwas skeptischer beantwortet als noch im Vormonat - der Anteil derjenigen, die die Lage als schlecht einschätzen, stieg von 17,4 % auf 19,1 %, dagegen stagnierte der Anteil derjenigen, die sie als gut bezeichnen. Positiv sind die Umfrageergebnisse für die Erwartungen bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung zu werten: Es gab zwar kaum Bewegung bei denen, die eine Verbesserung erwarten, dafür aber jeweils einen deutlichen Rückgang derer, die mit einer Verschlechterung rechnen. Die Einkommenserwartungen fielen etwas zurück, allerdings nach einer kräftigen Verbesserung im Juni.

3. Wir hatten unsere Erwartung eines deutlichen Anstiegs mit der besseren Beschäftigungslage im Juli und mit den leicht gesunkenen Benzinpreisen begründet. Insbesondere das erstere Argument hat sich in den Details der Umfrage bestätigt. Für den Arbeitsmarktbericht, der am 6. August veröffentlicht wird, ist demzufolge eine große Enttäuschung bezüglich der neugeschaffenen Stellen weniger wahrscheinlich geworden. Wir gehen davon aus, dass der Beschäftigungszuwachs im Juli etwa 200.000 Personen betragen wird.

4. In welcher Bandbreite wird sich der wichtige Stimmungsindikator der privaten Haushalte in den kommenden Monaten bewegen? Die Stimmung der privaten Haushalte ist im Juli, gemessen an der Historie, überdurchschnittlich gut gewesen. Der langjährige Durchschnitt beträgt nämlich rund 96 Indexpunkte, sodass daher Rückgänge auf etwas unter 100 Indexpunkte durchaus realistisch wären. Da wir uns jedoch zweifellos in einer Expansionsphase befinden, haben wir zusätzlich den Durchschnitt des Verbrauchervertrauens in den Phasen stabiler wirtschaftlicher Entwicklung berechnet, d.h. für die Monate, in denen Indexwerte von über 90 Punkten (laut Conference Board die "Expansionsgrenze") erreicht wurden. Dieser Wert beträgt rund 110 Punkte. Und das sind Werte, die auch in den kommenden Monaten zu erwarten sind, wenn unser Konjunkturbild eines anhaltenden Aufschwungs zutrifft. Dafür wird schon allein die anhaltende Besserung am Arbeitsmarkt sorgen. Größere Rückgänge des Verbrauchervertrauens auf Werte unter 100 Punkten könnten höchstens eine schwache Entwicklung an den Aktienmärkten und steigende Öl- und Benzinpreise verursachen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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