USA: Verbrauchervertrauen verlässt Euphoriebereich
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1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen hat sich im April etwas stärker als vom Markt erwartet von 108,2 auf 104,0 Punkte eingetrübt (Bloomberg-Median: 105,0 Punkte, Deka- Bank: 104,0 Punkte). Die Stimmungsverschlechterung resultiert vor allem aus einer schwächeren Lagekomponente, die sich von 138,5 auf 131,3 Punkte verringert hat. Die Erwartungskomponente sank ebenfalls und zwar von 87,9 auf 85,8 Punkte.
2. Von den fünf in die Berechnung eingehenden Teilbereichen hat sich ausschließlich der Saldo hinsichtlich der Arbeitsmarkterwartungen im Vergleich zum Vormonat verbessern können. Am deutlichsten verschlechtert hat sich der Saldo in Bezug auf die Arbeitsmarktlage. Bereits vergangene Woche signalisierten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (eine wöchentlich erhobene Arbeitsmarktstatistik) eine schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt im April. Die Umfrageergebnisse des Conference Board scheinen dies nun zu bestätigen. Zu beachten ist, dass eine Abschwächung am Arbeitsmarkt durchaus zu begrüßen ist, da die Entwicklung in den vergangenen Monaten zu kräftig gewesen ist und von einer deutlichen Anspannung am Arbeitsmarkt gesprochen werden konnte. Neben der Abschwächung am Arbeitsmarkt dürfte der seit Ende Februar deutlich gestiegene Benzinpreis für die Eintrübung des Verbrauchervertrauens verantwortlich gewesen sein. Insgesamt signalisiert das Verbrauchervertrauen allerdings nur eine Normalisierung der Stimmungslage der privaten Haushalte. So liegt der Durchschnitt des Verbrauchervertrauens seit Anfang 2005 mit 103,8 Punkten sogar geringfügig unterhalb des Aprilwertes.
3. Die Immobilienpreise sind im Februar, gemessen an den Case Shiller Hauspreisindizes, weiter gefallen. So verringerte sich sowohl der 10-Städte-Index als auch der 20-Städte-Index um 0,5 % gegenüber dem Vormonat und die jeweiligen Jahresveränderungsraten blieben zum zweiten Mal in Folge im negativen Bereich (-1,5 % bzw. -1,0 %). Von den in 20 Städten erhobenen Immobilienpreisen wurden in vier Fällen Preisanstiege festgestellt. Die kräftigsten monatlichen Preisrückgänge lagen in Detroit und Phoenix vor. Von den verschiedenen monatlich erhobenen Immobilienpreisindikatoren lassen ausschließlich die Case Shiller Indizes Aussagen über die tatsächliche Entwicklung der landesweiten Immobilienpreise zu. Zu beachten ist aber, dass die starken Immobilienpreisanstiege in den vergangenen Jahren in erster Linie in den Städten stattfanden. Somit ist nahe liegend, dass dieser Preisindikator in der aktuellen Preisbereinigungsphase in den negativen Bereich rutscht. Der für die Makroeinschätzung relevantere, weil breiter gefasste, OFHEO Hauspreisindex (den es allerdings nur auf Quartalsbasis gibt) dürfte unserer Einschätzung nach in der Jahresveränderungsrate in diesem Jahr nicht in den negativen Bereich fallen. Der Case Shiller Index besitzt die Besonderheit, dass für ihn an der Chicago Mercantile Exchange Futures-Kontrakte gehandelt werden. Gemessen an den aktuellen Kursen (Schlusskurs: 23.04.07) erwartet der Markt einen Rückgang der Jahresveränderungsrate beim 10-Städte-Index um rund 6 % für Ende 2007. Dies entspricht unserer aktuellen Prognose für die Jahresveränderungsrate des OFHEO Hauspreisindex Ende dieses Jahres von rund einem Prozent. Zudem wird an diesem Markt davon ausgegangen, dass es zu Beginn 2008 wieder zu einer leichten Belebung bei den Immobilienpreisen kommt. Der Februarkontrakt für 2008 deutet auf einen Preisanstieg von knapp 2,0 % gegenüber dem Novemberkontrakt hin. Auch dies passt durchaus zu unserer Immobilienmarkteinschätzung: Während die Wohnungsbaurezession vor ihrem Ende steht, dürfte die Preisbereinigung, aufgrund der Trägheit dieses Marktes, bis Ende dieses Jahres anhalten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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