Kommentar
19:16 Uhr, 16.03.2006

USA: Verbraucherpreisanstieg verringert sich auf 3,6 %

1. Der Verbraucherpreisindex ist im Februar auf saisonbereinigter Basis um 0,1 % im Vergleich zum Vormonat angestiegen. Die jährliche Veränderungsrate verringerte sich dadurch auf 3,6 %, nachdem sie im Januar noch 4,0 % betragen hatte. Auch der Kernpreisindex, der die Preise von Lebensmitteln und Energie ausklammert und so den der Inflation zugrunde liegenden Trend widerspiegeln soll, erhöhte sich um 0,1 % im Monatsvergleich. Die Jahresrate der von der Geldpolitik stark beachteten Kerninflation verharrte auf dem Niveau von 2,1 %.

2. Der geringe Anstieg des Kernpreisindex wurde begünstigt durch einen Rückgang der Preise für Bekleidung um 1,0 % mom, wodurch diese um 1,8 % niedriger liegen als noch vor einem Jahr. Auch hieran zeigt sich, inwiefern die Globalisierung und der mit ihr einhergehende Import billiger Industrieerzeugnisse eine gedämpfte Entwicklung der amerikanischen Verbraucherpreise zur Folge haben. Die Preise von Kraftfahrzeugen, die rund 6,7 % des Kernpreisindex ausmachen, stiegen im Februar zwar dem allgemeinen Trend der Teuerung entsprechend um 0,1 % mom. Sie liegen damit jedoch immer noch um 0,4 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die Tendenz fallender Preise von Industriegütern betrifft auch andere Produktgruppen. So sank der Teilindex für langlebige Güter im Februar um 0,1 % mom (- 0,6 % yoy) und trug so, wie schon in den Vormonaten, zu einer niedrigen Kerninflation bei. Einen gewissen Aufwärtsdruck erfährt die Kerninflation dagegen durch die Wohnungsmieten, die im Februar um 0, 4 % mom (2,6 % yoy) gestiegen sind. Diese Ausgabenkategorie umfasst sowohl tatsächlich gezahlte Mieten als auch die kalkulatorischen Mieten selbst genutzter Eigenheime und bildet mit einem Anteil von gut 41 % einen erheblichen Bestandteil des Kernpreisindex.

3. Die Energiepreise sind im Februar im Durchschnitt um 1,2 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, liegen aber immer noch 20,1 % höher als im Februar letzten Jahres. In diesem Monat war eine sehr uneinheitliche Entwicklung bei verschiedenen Energieträgern zu beobachten. Die Benzinpreise verringerten sich lediglich um 1,0 % mom. Heizöl verbilligte sich um 2,8 % mom und Erdgas sogar um 4,5 % mom. Dagegen stiegen die Preise für Elektrizität nochmals um 0,4 % mom, nachdem sie bereits im Januar um 5,5 % geklettert waren. Auch für die nahe Zukunft ist keine einheitliche Tendenz bei den Energiepreisen auszumachen. Wie das Department of Energy vermeldet, sind die Benzinpreise bis Mitte März wieder auf ein Niveau von 2,36 US-Dollar je Gallone angestiegen, ausgehend von einem Durchschnittswert von 2,28 Dollar im Februar. Demgegenüber dürften die seit Ende letzten Jahres stark gesunkenen Weltmarktpreise für Erdgas auch in den kommenden Monaten ein Nachlassen der entsprechenden Komponente des Verbraucherpreisindex bewirken.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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