Kommentar
17:38 Uhr, 28.06.2005

USA: Verbraucher mit grundsolider Stimmung

1. Die Stimmung der Verbraucher ist weiterhin ungetrübt, sozusagen grundsolide. Dies deutet zumindest das heute veröffentlichte Verbrauchervertrauen (Conference Board) an. Im Juni stieg dieser wichtigste Stimmungsindikator für die privaten Verbraucher von nach oben revidierten 103,1 Punkten auf 105,8 Punkte an (Bloomberg-Umfrage: 104,0 Punkte, DekaBank: 103,0 Punkte). Sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente konnten leicht zulegen.

2. Von den fünf eingehenden Teilbefragungen zeigen vier eine Verbesserung an. Die Ausnahme bilden die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Hinsichtlich der Arbeitsmarktlage glichen sich erstmals seit Oktober 2001 der Anteil der Optimisten und der Anteil der Pessimisten aus. Bei der wirtschaftlichen Lage wie auch bei der zukünftigen Entwicklung kann im Vormonatsvergleich eine Verbesserung festgestellt werden. Die fünfte Teilkomponente, nämlich die Befragung nach der zukünftigen Einkommensentwicklung, weist schließlich die stärkste Verbesserung im Monatsvergleich aus, sodass die Verschlechterung der Arbeitsmarkterwartungen leicht zu verschmerzen ist.

3. Die Verbesserung der Stimmung der privaten Konsumenten ist zwar nicht besonders stark – auch in der jüngeren Vergangenheit gab es stärkere Anstiege des Verbrauchervertrauens. Gleichwohl ist es bemerkenswert, dass die privaten Konsumenten weiterhin so optimistisch sind. Denn die Rohölpreise steigen seit mehreren Wochen wieder an und auch der letzte Arbeitsmarktbericht mit einem Zuwachs der Beschäftigten um 78.000 Personen hätte durchaus stärker stimmungsbremsend wirken können. Allerdings hat sich der Rohölpreisanstieg noch nicht in dem Maße auf die Benzinpreise ausgewirkt. Und diese sind in Bezug auf die Stimmung der privaten Haushalte wie auch in Bezug auf den möglichen Kaufkraftverlust von größerer Relevanz. Im Monatsvergleich hat der landesweite durchschnittliche Benzinpreis im Juni sogar nur stagniert. Die Vergangenheit zeigt aber auch, dass sich der Benzinpreis nicht dauerhaft vom Rohölpreis abkoppeln kann. Sollte der Rohölpreis daher im Juli auf dem derzeitigen Niveau verharren bzw. weiter ansteigen, dann kann durchaus mit einer Verschlechterung des Verbrauchervertrauens gerechnet werden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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