USA: Unerwartet geringe Teuerung im Januar
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Trotz eines starken Anstiegs der Preise von Energiegütern und -dienstleistungen um durchschnittlich 2,8 % mom haben die Verbraucherpreise im Januar insgesamt nur um knapp 0,2 % mom zugelegt. Neben Benzin (4,8 %) verteuerten sich vor allem Heizöl (6,9 %) und Erdgas (3,5 %) im Vergleich zum Vormonat. Die einzige nennenswerte Ausnahme im Energiebereich bildet Elektrizität mit einem Preisrückgang um 1,1 % mom. Auch die Preise von Lebensmitteln stiegen mit 0,2 % mom so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr. Im Verlauf des Jahres 2009 waren die Verbraucherpreise von Lebensmitteln deutlich zurückgegangen in Reaktion auf die gesunkenen Preise agrarischer Rohstoffe sowie die zeitweise stark gefallenen Energiekosten. Diese Entwicklung beginnt sich nun zumindest teilweise umzukehren, sodass auch für die kommenden Monate mit tendenziell ansteigenden Verbraucherpreisen von Lebensmitteln zu rechnen ist.
2. Die geringe Teuerung im Januar geht vor allem auf die Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie zurück. Dort sind die Preise im Durchschnitt um 0,14 % mom gefallen, der stärkste Rückgang im Monatsvergleich seit 1982. Auffallend ist dabei die äußerst unterschiedliche Entwicklung in den wichtigsten Teilkomponenten der Kerninflation. Seit Ende 2008 verzeichnen die Wohnungsmieten, die gut 41 % des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie ausmachen, quasi keine Anstiege mehr. Die diesbezügliche Jahresrate ist mittlerweile in den negativen Bereich gefallen, und es deutet sich für die nähere Zukunft keine Trendwende an. Denn die Leerstandsraten am Wohnimmobilienmarkt sind nach wie vor äußerst hoch und die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte haben sich noch nicht spürbar erholt.
3. Anders verhält es sich in den übrigen Teilen des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie. In diesem Bereich stiegen die Verbraucherpreise seit Anfang letzten Jahres sogar überaus kräftig. Fallende Lohnstückkosten und konjunkturell bedingt geringe Preissetzungsspielräume der Unternehmen haben sich hier bisher nicht wirklich bemerkbar gemacht. Im Januar war der Preisauftrieb mit 0,1 % mom zwar tendenziell geringer als in den vorangegangenen Monaten, aber nicht auffallend schwach. Zudem wirkten hier zwei größeren Sondereffekte dämpfend: Erstens sind die Preise neuer Kraftfahrzeuge, nach zum Teil kräftigen Anstiegen im Verlauf des Jahres 2009, die mit starken Produktionskürzungen im Frühjahr und dem anschließenden Nachfrageschub durch das Cash for Clunkers-Programm zusammenhingen, im Januar um 0,5 % mom gesunken. Eine solche Korrektur war überfällig und könnte sich in den kommenden Monaten etwas weiter fortsetzen, denn die Preise von Neuwagen liegen immer noch 4,1 % über dem Vorjahresniveau. Zweitens verzeichneten öffentliche Verkehrsmittel auffallend deutliche Preissenkungen um 1,8 % mom nach kräftigen Anstiegen in den vorangegangenen Monaten. Dies könnte mit den starken Schwankungen des Ölpreises zwischen Oktober und Januar zusammenhängen und stellt daher ein vermutlich eher temporäres Phänomen dar.
4. Insgesamt erwecken die Daten den Eindruck, dass der Preisauftrieb in der näheren Zukunft sehr moderat bleiben wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.