USA: Stimmungseintrübung bei privaten Haushalten
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1. Die Stimmung der Verbraucher hat sich im Juli unerwartet, aber nur leicht eingetrübt. Der wichtigste Stimmungsindikator für die privaten Haushalte, das Verbrauchervertrauen des Conference Board, sank von nach oben revidierten 106,2 Punkten auf 103,2 Punkte. Sowohl wir als auch die Märkte hatten einen leichten Anstieg erwartet (Bloomberg-Umfrage: 106,3 Punkte, DekaBank: 107,0 Punkte). Während die Lagekomponente wie von uns erwartet von 120,8 auf 118,5 Punkte leicht zurückging, sank für uns unerwartet auch die Erwartungskomponente, und zwar von 96,4 auf 93,0 Punkte. Die große Differenz zwischen Lage- und Erwartungskomponente sollte nicht als Vorbote einer zukünftigen Stimmungsverschlechterung interpretiert werden. Die Historie zeigt, dass die Lagekomponente oft einen höheren Indexwert aufweist als die Erwartungskomponente: Seit Anfang der Neunzigerjahre war dies in 63 % der Monate der Fall.
2. Der Rückgang der Lagekomponente resultierte aus einer Verschlechterung der Einschätzung hinsichtlich der Arbeitsmarktlage. Nachdem im Vormonat erstmals seit Oktober 2001 der Anteil der Optimisten dem Anteil der Pessimisten entsprochen hatte, hat sich im Juli der Anteil der Pessimisten wieder leicht erhöht. Die Umfragewerte bezüglich der aktuellen wirtschaftlichen Lage haben sich dagegen nur minimal verschlechtert. Der Rückgang der Erwartungskomponente lässt sich durch eine Verschlechterung bei der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung wie auch bei der zukünftigen Einkommensentwicklung erklären. Die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung blieben im Saldo unverändert.
3. Insgesamt ist die Stimmungslage der privaten Haushalte weiterhin recht gut. Gemessen an den hohen Benzinpreisen sind die Stimmungsindikatoren sogar auf einem recht hohen Niveau.
4. Kapitalmarktreaktionen: Auf die leicht enttäuschenden Daten zum Verbrauchervertrauen haben die US-Bondmärkte, die bis dahin seitwärts tendierten, mit Gewinnen reagiert. Weder für die Prognose der Leitzinsen noch für die Prognose langfristiger Papiere haben diese Daten allerdings eine große Aussagekraft. Das Konsumentenvertrauen befindet sich trotz des heutigen Rückgangs alles in allem auf einem stabil hohen Niveau, sodass es die Fed darin bestärken sollte, die Zinsen weiter zu erhöhen. Der US-Bondmarkt befindet sich momentan in einer Korrekturphase, die unserer Erwartung nach weiter gehen sollte. Nicht zuletzt, weil das Risiko stärkerer als bislang erwarteter Leitzinserhöhungen größer ist als ein vorzeitiges Ende des Leitzinserhöhungszyklus und weil die gestiegene Preissetzungsmacht der Firmen durch das morgen erscheinende Beige Book der Fed erneut bestätigt werden sollte. Wir erwarten in drei Monaten für die Umlaufrendite zehnjähriger US-Staatsanleihen 4,40 % bei einem momentanen Wert von rund 4,24 %.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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