Kommentar
10:21 Uhr, 28.06.2006

USA: Stimmung der private Haushalte weiterhin gut

1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen ist im Juni auf 105,7 Punkte stärker als erwartet angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 103,8 Punkte; DekaBank: 104,0 Punkte). Der Vormonat wurde zudem auf 104,7 Punkte nach oben revidiert. Während die Lagekomponente zum zweiten Mal in Folge auf 132,7 Punkte leicht nachgab, erholte sich die Erwartungskomponente nach einem stärkeren Rückgang im Vormonat wieder auf 87,6 Punkte.

2. Die Stimmungsverbesserung resultierte bei der Erwartungskomponente aus der verbesserten Einschätzung hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Aktivität sowie der zukünftigen Entwicklung am Arbeitsmarkt. Leicht eingetrübt haben sich dagegen die Erwartungen an die zukünftige Einkommensentwicklung. Der Rückgang der Lagebeurteilung lässt sich dagegen sowohl bei der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch bei der Situation am Arbeitsmarkt feststellen. Neben diesen fünf Teilkomponenten, die in die Berechnung des Verbrauchervertrauens eingehen, werden vom Conference Board auch Fragen hinsichtlich der persönlichen Konsumneigung gestellt. Hierbei zeigt sich, dass sich die Befragungsergebnisse hinsichtlich eines Kaufs eines Neuwagens in den kommenden sechs Monaten nochmals verschlechtert haben. Die Befragung bezüglich des Kaufs einer neuen Wohnimmobilie zeigt sogar einen fast historisch niedrigen Wert, zuletzt wurde hier vor über 23 Jahren ein schwächerer Wert ermittelt. Der Kaufwille bezüglich bestehender Immobilien blieb dagegen auf einem durchschnittlichen Niveau.

3. Die US-Verbraucher haben die schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt im Mai, die deutlichen Rückgänge an den Aktienmärkten und die immer noch hohen Benzinpreise gut verkraftet. Gemessen an diesen Rahmenbedingungen sind sie sogar überraschend optimistisch. Die Eintrübungen bei den Befragungsergebnissen bezüglich der persönlichen Konsumneigung sprechen allerdings für eine tendenziell moderatere Entwicklung der privaten Konsumausgaben.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten