Kommentar
09:24 Uhr, 18.05.2004

USA: Steigende Gewinne - fallende Kurse

Den US-Unternehmen geht es so gut wie lange nicht mehr, sie strotzen wieder vor Ertragskraft. Die Ergebnisse des ersten Quartals haben die Erwartungen teilweise deutlich übertroffen. Bis Ende April hatten fast drei Viertel der im Standard & Poor's 500-Index gelisteten Aktiengesellschaften ihre Zahlen vorgelegt: Im Durchschnitt lag das Gewinnwachstum gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres bei 25 Prozent. Besonders gut hat der Technologiesektor verdient, die Unternehmen meldeten ein Plus von 65 Prozent. Schon vor dem Ende der Berichtssaison kann das breiteste Gewinnwachstum seit dem ersten Halbjahr 2000 konstatiert werden.

Und was machte der Aktienmarkt? Er zeigte sich nicht nur unbeeindruckt, sondern reagierte sogar mit leicht fallenden Kursen. Offenbar sehen die Investoren derzeit nicht, ob und wie die Lage noch besser werden kann; der Vorrat an guten, die Kurse stimulierenden Nachrichten scheint für viele Akteure erschöpft zu sein. Folglich werden Gewinne realisiert.

Hinzu kommt, dass sich das makroökonomische Umfeld eingetrübt hat: Auch nach der Bekanntgabe des schwächer als erwartet ausgefallenen Wachstums der US-Wirtschaft im ersten Quartal machten Zinsängste die Runde. Denn im gleichen Atemzug ist auch die Inflationsentwicklung ungünstiger ausgefallen als gemeinhin erwartet worden war. Eine Nebenrolle - die Faktoren sind allerdings nicht neu - könnten die geopolitischen Risiken mit den Krisenherden im Nahen Osten und Terrorängsten sowie die hohen Ölpreise gespielt haben.

Für Pessimismus gibt es unserer Meinung nach - zumindest was die Unternehmensseite betrifft - keinen Grund. Eine Wiederholung der Wachstumsraten des ersten dürfte im zweiten Quartal zwar kaum möglich sein, wir rechnen aber mit einem durchschnittlichen Gewinnanstieg von immer noch 15 bis 20 Prozent.

Wir gehen allerdings davon aus, dass sich dieser positive Trend zunächst auch weiterhin nicht in größeren Kursavancen bzw. Dynamik an Wall Street niederschlagen wird. Eher erwarten wir eine "Schaukelbörse". Etwas Spannung könnte aber insofern aufkommen, als der Mai dafür bekannt ist, die Richtung für den weiteren Jahresverlauf vorgeben zu können.

In dieser Situation haben wir bei unseren in US-Aktien investierenden Fonds den Schwerpunkt leicht von zyklischen in Richtung defensiver Werte verschoben und dabei den Technologiesektor untergewichtet.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europaweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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