USA: Starke Konsumtätigkeit im Juni
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1. Nach einem schwachen Mai sind im Juni die privaten Konsumausgaben im Monatsvergleich wieder kräftig um 0,8 % angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,8 %, DekaBank: 0,9 %). Bereits am vergangenen Freitag wurden mit den Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt die Konsumausgaben im zweiten Quartal bekannt gegeben, sodass mit den heutigen Zahlen nur der monatliche Verlauf spezifiziert wurde. Leicht positiv überraschen konnten dagegen die persönlichen Einnahmen, die im Monatsvergleich um 0,5 % angestiegen sind (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,4 %). Die Sparquote verringerte sich auf 0,0 %.
2. Entscheidend für den starken Zuwachs der privaten Konsumausgaben war der kräftige Anstieg der Autoverkäufe. Dieser lässt sich auf die Rabattaktion von General Motors zurückführen, die Autos zum Mitarbeiterrabatt verkauft hatten. Im Juli folgten die Konkurrenten Ford und Chrysler mit eigenen Rabattaktionen, sodass die Konsumausgaben voraussichtlich auch im Juli kräftig ansteigen könnten. Ein Rückprall darf dann für August erwartet werden. Der kräftige Anstieg der persönlichen Einnahmen im Juni resultiert aus einer moderaten Erhöhung der Arbeitseinkommen (0,2 % mom) sowie stärkeren Zuwächsen bei den Unternehmereinkommen (2,0 %) und bei den Zinserträgen (1,5 %). Dagegen bremsten ein weiteres Mal die Mieteinnahmen (-5,5 %). Bei der Berechnung dieser Teilstatistik, fließen die steigenden Energiekosten einnahmemindernd ein, sodass auch in den kommenden Monaten negative Veränderungsraten aufgewiesen werden sollten.
3. Die Auftragseingänge (insgesamt) sind im Juni erwartungsgemäß um 1,0 % gegenüber dem Vormonat angestiegen (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 1,0 %). Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass die Auftragseingänge für langlebige Güter im Juni um 1,4 % angestiegen waren. Mit der heutigen Gesamtstatistik wurde dieser Zuwachs auf 2,0 % nach oben revidiert. Die Auftragseingänge für Gebrauchsgüter verringerten sich im Monatsvergleich um 0,2 %. Die Revisionen in den Teilbereichen für Auslieferungen sowie den Lagerbeständen in der Industrie sind vernachlässigbar gering, sodass sich aus ihnen kein Revisionsbedarf für das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal ergibt.
4. Die heutigen Zahlen liefern zwar auf den ersten Blick nur wenig neue Erkenntnisse. Positiv zu bewerten ist jedoch, dass trotz eines nur moderaten Anstiegs der Arbeitseinkommen im Juni die persönlichen Einnahmen insgesamt recht kräftig zulegen konnten. Die geringe Sparquote ist nicht überraschend, da im Juni durch die Rabattaktionen der Autohändler Konsum vorgezogen worden ist. Im Juli dürfte sie sogar in den negativen Bereich rutschen. Allerdings ist die geringe Sparquote ein fast sicheres Indiz dafür, dass ein Rückprall der Konsumausgaben im August erfolgen wird. Insgesamt könnte die Konsumtätigkeit im dritten Quartal 2005 schwächer sein als im zweiten, in dem sie 3,3 % (qoq, ann.) betrug.
5. Finanzmarktreaktionen: Die US-Daten erwiesen sich für die Kapitalmärkte eher als Non-event, vor allem, weil sie nahezu im Rahmen der Erwartungen lagen. Lediglich der Deflator des privaten Konsums (private consumption expenditure, PCE) barg eine Überraschung. Dieses lag jedoch eher in den Aufwärtsrevisionen der Vergangenheit als den aktuellen Entwicklungen. Da sich insbesondere aus der Kernrate des PCE keine Veränderung des Inflationsumfeldes ergibt, erwarten wir für die nächste Zinsentscheidung der Fed am 9. August eine weitere Anhebung des Fed Funds Target Rate auf dann 3,50 %.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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