USA: Rückpralleffekt bei Auftragseingängen
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1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im April überraschend deutlich um 4,8 % ge-genüber dem Vormonat gesunken. Sowohl wir als auch die Mehrzahl der von Bloomberg befragten Analys-ten hatten mit einem moderateren Rückgang gerechnet (Bloomberg-Median: -0,5 %, DekaBank: -1,0 %). Das Niveau der Auftragseingänge war damit aber immer noch höher als das vom Februar. Der starke Anstieg im März um 6,6 % ging also nicht komplett „verloren“. In der Abgrenzung ohne Transport resultierte im April eine monatliche Veränderung um -1,1 %.
2. Stark rückläufige Auftragseingänge in der zivilen Luftfahrtindustrie (-32,2 % mom nach 67,7 % im März) und im Bereich Computer und Elektronik (-10,4 % mom nach 12,0 % im März) waren im Wesentli-chen für den Rückprall verantwortlich. Dabei resultierte der Rückgang in der zivilen Luftfahrtindustrie nach unseren Berechnungen aus geringeren Auftragseingängen bei Boeing sowie bei den Zulieferern. Die weiteren Teilbereiche (neben dem Bereich Transport) verzeichneten Anstiege der Auftragseingänge, mit Aus-nahme des Maschinenbaus (-0,2 %).
3. Die heutigen Zahlen deuten auf eine nunmehr schwächere Investitionsaktivität der Unternehmen als noch im ersten Quartal hin. Diese war in den ersten drei Monaten des Jahres mit 14,3 % (qoq, ann.) aber auch sehr hoch, sodass wir ohnehin mit einer Abschwächung der Investitionsdynamik gerechnet hatten. In der Tat ist hinsichtlich der Auftragseingänge für Investitionsgüter ohne den Bereich Verteidigung für April ein Rückgang um 6,0 % zu konstatieren. Dieser folgte auf zwei starke Vormonate (März: +11,9 %; Feb-ruar: +4,7 %). Die Auslieferungen für Investitionsgüter ohne Verteidigung sind im April ebenfalls gefal-len, und zwar um 0,7 %, nach Zuwächsen um 1,3 % im März und 1,1 % im Februar.
4. Für die US-Konjunktur zeichnet sich unserer Einschätzung nach eine beginnende moderate Abkühlung der Konjunktur ab. Interessanterweise ist es aber gerade die Industrie, die sich aktuell (noch) von die-ser Entwicklung positiv abkoppeln kann. Das hohe Niveau des Einkaufsmanagerindex für das verarbeiten-de Gewerbe zeigt dies ebenso wie die Daten für die Auftragseingänge und die Industrieproduktion. Der Grund: Die US-Industrie profitiert von dem hohen weltwirtschaftlichen Wachstum. Mit der von uns erwarteten etwas schwächeren Gangart der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr 2006 ist jedoch auch für die Industrie mit einer Verlangsamung der Aktivität zu rechnen. Auf die mittlere Frist bleiben die Aussichten für diesen Sektor dank der mächtig wogenden dritten Globalisierungswelle aber durchaus gut.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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