USA: Rückgang der Kerninflation setzt sich im April fort
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1. Die Verbraucherpreise sind im April in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie im erwarteten Ausmaß von 0,2 % mom gestiegen. Die Jahresrate der Kerninflation ging dadurch weiter von 2,5 % auf 2,3 % zurück. Eine Abschwächung des Preisauftriebs ist dabei sowohl bei den Wohnungsmieten als auch bei den übrigen Komponenten der Kernrate zu erkennen.
Zwar legten die Wohnungskosten im April insgesamt um 0,3 % mom zu und damit in etwa so stark wie im Durchschnitt der vorangegangenen zwölf Monate. Dies kam aber im Wesentlichen dadurch zustande, dass die Preiskomponente „lodging away from home“, die hauptsächlich Hotelübernachtungen umfasst, nach einem überraschenden Rückgang von 2,3 % mom im März nun einen Anstieg von 1,9 % mom aufweist, der als Rückprall zu interpretieren ist. Sowohl die tatsächlichen Wohnungsmieten (rent of primary residence) als such die kalkulatorischen Mieten für selbst genutzte Eigenheime (owners´ equivalent rent of primary residence) verzeichneten im April Zuwachsraten von nur 0,2 % mom. Dies stellt eine deutliche Abschwächung insbesondere im Vergleich zum Jahr 2006 dar, als die steigenden Wohnungskosten die zentrale Ursache für die Beschleunigung der Kerninflation gewesen sind. Die monatlichen Anstiege der tatsächlichen Wohnungsmieten wie auch der kalkulatorischen Mieten für selbst genutzte Eigenheime erwiesen sich während dieses Zeitraums als sehr persistent. Sollte diese Entwicklung nun nachhaltig durchbrochen sein, würde sich daraus – wegen des hohen Gewichts dieser beiden Komponenten von zusammen gut 38 % des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie – eine deutliche Aufhellung des Inflationsausblicks ergeben. Als Triebfedern des starken Anstiegs der Wohnungsmieten betrachten wir seit Längerem die kräftige Expansion der Einkommen sowie das geringe Interesse am Kauf von Eigenheimen. Da wir beides als noch nicht beendet ansehen, gehen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht von einer dauerhaften Verlangsamung des Anstiegs der Wohnungsmieten und damit einer dauerhaft niedrigeren Kerninflation aus.
2. Aber auch die übrigen Bestandteile des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie verzeichneten im April, wie bereits im März, eine moderate Teuerung von im Durchschnitt knapp 0,1 % mom. Insbesondere die Preise für langlebige Güter, die gut 14 % des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie ausmachen, sind im April um durchschnittlich 0,2 % gesunken. Hinzu kommt ein Rückgang der Preise für Bekleidung um 0,3 % mom, nachdem diese bereits im März um 1,0 % rückläufig waren. Stärkere Anstiege weisen im April, wie schon in der Mehrzahl der vorangegangenen Monate, lediglich einige Dienstleistungspreise auf, wie etwa medizinische Dienstleistungen sowie Schulgebühren und Kinderbetreuung mit jeweils 0,4 % mom.
3. Insgesamt legten die Verbraucherpreise im April um 0,4 % mom zu und damit etwas weniger stark als erwartet. Eine Ursache des Preisauftriebs war dabei die Verteuerung von Benzin um 4,7 % mom auf saisonbereinigter Basis. Die Preise von Erdgas waren dagegen leicht rückläufig. Andere Energiekomponenten spielten in diesem Monat eine untergeordnete Rolle. Der seit Anfang des Jahres zu beobachtende starke Anstieg der Lebensmittelpreise hat sich im April mit 0,4 % mom fortgesetzt. Sowohl die am vergangenen Freitag veröffentlichten Produzentenpreise, insbesondere für Rohmaterialien und Zwischenprodukte, als auch die vom National Agricultural Statistics Service erhobenen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse deuten auf anhaltenden Aufwärtsdruck der Preise vor allem für Fleisch und Geflügel hin. Wir gehen daher davon aus, dass die Verbraucherpreise für Lebensmittel auch in den kommenden Monaten erhöhte Zuwachsraten aufweisen werden.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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