USA: Produktion mit gutem Start ins zweite Quartal
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1. Die Industrieproduktion ist im April mit einer Rate von 0,7 % gegenüber dem Vormonat überraschend deutlich gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,3 %, DekaBank: 0,5 %). Die Kapazitätsauslastung stieg von nach unten revidierten 81,2 % auf 81,6 % (Bloomberg-Umfrage: 81,5 %, DekaBank: 81,6 %).
2. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe stieg im Vormonatsvergleich um 0,5 %. Angetrieben wurde die Produktion vor allem vom Automobilsektor. Hier erhöhte sich die Produktion um 3,3 % gegenüber dem Vormonat und sorgte damit für einen positiven Wachstumsbeitrag von fast zwei Zehnteln. Weiterhin erfreulich ist die Entwicklung im gewichtigen Bereich Computer & Elektronik. Mit einem monatlichen Plus von 2,0 % verzeichnete er den höchsten Zuwachs seit einem Jahr. Im verarbeitenden Gewerbe zeichnet sich ein deutliches Anziehen der Dynamik ab. Hierauf hatten schon der stark gestiegene ISM-Index und die nach einer längeren Schwächephase kräftige Lohnentwicklung im verarbeitenden Gewerbe hingedeutet. Außerhalb des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich die Produktion der Versorger recht kräftig (3,5 % mom). In diesem Bereich war es witterungsbedingt im Vormonat zu einer Reduzierung der Produktion gekommen.
3. Die Industrie scheint sich aus der Schwächephase zu befreien, in der sie trotz starker Nachfrageentwicklung bisher gefangen war. Dies zeigen nicht nur die heutigen Produktionsdaten, sondern auch der stärkere nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe. Auch der erneute Anstieg der Industrieproduktion in der Teilabgrenzung „Business Equipment“, die als guter Indikator für die aktuelle Investitionstätigkeit fungiert, deutet auf eine kräftige Belebung der Investitionstätigkeit im laufenden zweiten Quartal hin.
4. Der private Wohnungsbau sendet weiterhin widersprüchliche Signale. Im April nahmen die Baubeginne von leicht nach unten revidierten 1,491 Millionen (ann.) auf 1,528 Millionen unerwartet zu (Bloomberg- Umfrage: 1,480 Millionen, DekaBank: 1,460 Millionen). Negativ überraschten allerdings die Baugenehmigungen, die unerwartet deutlich auf 1,429 Millionen zurückgingen. Nochmals verschlechtert haben sich zudem die Anzahl der im Bau befindlichen Objekte (1,188 Millionen) bzw. die Anzahl der bereits fertig gestellten Häuser (1,523 Millionen). Letztere dürften aber, vor allem am Ende einer Rezession, eher nachlaufende Indikatoren sein. Da für die Schätzung der Wohnungsbauinvestitionen die Baubeginne und die Baugenehmigungen die größte Relevanz haben, halten sich negative und positive Indikatoren in etwa die Waage.
5. Die Wohnungsbauinvestitionen hatten im ersten Quartal nicht zuletzt aufgrund von Witterungskapriolen enttäuscht. Für die weiteren Perspektiven im Wohnungsbau werden die kommenden Monate richtungweisend sein. Allerdings steht mit den heutigen Zahlen noch nicht fest, ob sich die Wohnungsbauinvestitionen schon im zweiten Quartal deutlich verbessern können. Unserer Einschätzung nach deuten die heutigen Zahlen aber auf jeden Fall an, dass es zu keiner weiteren Verschärfung am Wohnungsmarkt kommt, sondern dass wir den Tiefpunkt im ersten Quartal durchschritten haben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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