USA: Kursentwicklung bleibt negativ
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Die Kursverluste an Wall Street setzten sich fort. Auch im Betrachtungszeitraum fiel die Bilanz negativ aus. Die ersten fünf Handelstage im Jahr werden als "early warning system" betrachtet, das sich diesmal mit einem Rückgang im DJIA von rund 676 Punkten so schlecht präsentierte wie nie zuvor. Kein gutes Omen für die weitere Entwicklung.
Als Hauptbelastungsfaktor erwiesen sich Rezessionsängste, die mehr und mehr um sich griffen. FED-Chef Ben Bernanke konstatierte in einer viel beachteten Rede, dass sich die US-Konjunktur deutlich abschwächt und die Notenbank deshalb auch markante Zinssenkungen ins Auge fassen wird. Anleger sind der Ansicht, dass die FED auf ihrer regulären Sitzung am 29. und 30. Januar auf jeden Fall den Leitzins senken wird, wahrscheinlich sogar merklich um 50 Basispunkte auf dann 3,75 Prozent. Auch aus dem Feld der Politik waren besorgte Töne zu hören. So meldete sich der amerikanische Präsident George W. Bush zu Worte, der etwaige Maßnahmen wie z.B. Steuersenkungen in den Raum stellte, um der wirtschaftlichen Entwicklung unter die Arme zu greifen.
Vor diesem Hintergrund verwunderte es nicht, dass insbesondere der technologieorientierte NASDAQ Index unter Verkaufsdruck geriet. In Erwartung einer nachdrücklichen Abschwächung der Konjunktur und damit Gewinnbeeinträchtigung der Unternehmen gehen Marktteilnehmer davon aus, dass amerikanische Firmen ihre Investitionen in High-Tech-Ausstattungen zurücknehmen werden, was die Ergebnislage entsprechender Anbieter belasten wird.
Aus dem Bankensektor gab es ebenfalls negative Meldungen, die der Markt verkraften musste. Vor allem die drohende Insolvenz von Countrywide Financial drückte merklich auf die Stimmung. Zwar wurde zuletzt bekannt, dass Bank of America den größten Hypothekenanbieter des Landes für vier Mrd. USD in Aktien erwerben wird, doch brachte dies nur kurzfristige Entlastungen für den Gesamtmarkt. Eine weitere Hiobsbotschaft betraf Merrill Lynch. So war in der New York Times zu lesen, dass Merrill vor weiteren Verlusten in Höhe von 15 Mrd. USD steht, eine nachdrückliche Erinnerung an die Fortdauer der US-Subprime-Krise. Damit aber noch nicht genug. American Express gab eine Gewinnwarnung infolge eines steigenden Kreditkartenausfalls sowie einer Verlangsamung entsprechender Konsumausgaben bekannt. Auch aus dem Einzelhandelssektor kamen negative Nachrichten. Sowohl Men's Wearhouse als auch AnnTaylor Stores nahmen ihre Ertragsprognosen zurück. Hingegen berichtete Wal-Mart Stores, der weltgrößte Einzelhändler, von höher als erwarteten Dezember-Umsätzen. Zwar hatte Alcoa zum Auftakt der Q4-Berichtssaison über einen unerwartet hohen Gewinnzuwachs berichtet und so einen positiven Startschuss gegeben, doch bleibt abzuwarten, wie es weiter gehen wird.
Weltmärkte: US-Vorgaben belasten ...
Die negativen Nachrichten aus den USA hinterließen ihre Spuren an den Weltmärkten. Auch hier wurden die Kurstafeln mit tiefroter Tinte beschrieben.
... Euroland
Mit den US-Rezessionsängsten nahmen hier ebenfalls Konjunkturbefürchtungen zu. Zwar waren sie weit weniger ausgeprägt als jenseits des Atlantiks, doch reichten sie aus, um Anleger von weiteren Aktienanlagen abzuschrecken. Für Verstimmung sorgte zudem, dass die Schweizer Großbank UBS ihre Anteilseigner auf eine Kapitalerhöhung einschwor, da sie die Auswirkungen der US-Subprime-Krise letztendlich noch nicht absehen könne. Ziel soll es sein, einen neun-prozentigen Anteil an die Regierung in Singapur zu verkaufen sowie rund 1,5 Prozent an einen noch nicht genannten Investor aus dem Mittleren Osten. Damit würde UBS den US-Konkurrenten Merrill Lynch und Citigroup folgen, die ebenfalls Kapital bei ausländischen Investoren, vornehmlich ausländischen Regierungen, suchen.
... Japan
Die Kursentwicklung in Japan blieb ausgesprochen negativ. Mit einem Rückschlag im Nikkei Index von vier Prozent hat sich die bisherige Jahresbilanz auf nahezu minus acht Prozent verschlechtert. Weiterhin haben die US-Konjunktursorgen den Markt fest im Griff, zumal Notenbankchef Toshihiko Fukui anmerkte, dass sich auch das Wachstum der japanischen Wirtschaft mittlerweile verlangsamt hat. Eine nachgebende Kreditvergabe sowie eine abnehmende Industrieproduktion taten ein Übriges, um die Stimmung der Anleger deutlich zu trüben.
... Emerging Markets
Insbesondere an den Emerging Markets in Asien wurden die US-Konjunktursorgen viel beachtet, da die USA auch weiterhin den wichtigsten Exportmarkt für die Region darstellt. An den osteuropäischen Börsen tendierte lediglich der russische Markt im Plus. Tschechien, Polen und Ungarn mussten teilweise heftige Wochenverluste von bis zu acht Prozent hinnehmen.
Ausblick
In dieser Woche stehen die Quartalsergebnisse großer US-Firmen im Blickpunkt der Anleger. Vor allem die Ergebnisse aus dem Bankensektor werden eine ungeteilte Aufmerksamkeit finden.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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