USA: Kräftige Einkommensentwicklung
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1. Mit den gestrigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal wurden die Quartalsdaten für den privaten Konsum und die persönlichen Einkommen bekannt gegeben. Heute veröffentlichte das Bureau of Economic Analysis deren monatlichen Verlauf: Im Dezember stiegen die privaten Konsumausgaben um 0,2 % gegenüber dem Vormonat und damit etwas stärker als zuletzt erwartet worden war (Bloomberg- Umfrage und DekaBank: 0,1 %). Positiv überraschen konnte auch die Einkommensentwicklung mit einem monatlichen Plus von 0,5 % (Bloomberg-Umfrage: 0,4 % und DekaBank: 0,3 %). Abwärtsrevisionen bei den Konsumausgaben sowie Aufwärtsrevisionen bei den Einkommen führten dazu, dass die zunächst mit -0,5 % gemeldete Sparquote im November auf 0,0 % deutlich nach oben korrigiert wurde. Im Dezember stieg sie auf 0,2 % an.
2. Eine durchschnittliche Lohn- und Gehaltsentwicklung (trotz schwacher Beschäftigungsentwicklung im Dezember) gepaart mit kräftigen Dividendenzahlungen (0,9 % mom) und Transferzahlungen (1,3 % mom) sorgten für die gute Einkommensentwicklung im Dezember. Die zwar stärker als erwartete aber dennoch schwache Konsumentwicklung resultiert aus einem Rückgang der Konsumausgaben für Gebrauchsgüter (-0,5 % mom) und einer annähernden Stagnation der Ausgaben für Verbrauchsgüter (0,1 % mom). Der Konsum für Dienstleistungen erhöhte sich um 0,5 % und war damit durchschnittlich.
3. Der Deflator der privaten Konsumausgaben (PCE-Deflator) verzeichnete im Dezember einen Anstieg von 0,2 % mom (3,5 % yoy). Ähnlich wie es der Verbraucherpreisindex bereits angedeutet hatte, kam es im Bereich Energie zu Preissteigerungen von durchschnittlich 1,0 % mom, während die Lebensmittelpreise, nach einer längeren Phase mit zum Teil kräftigen Zuwächsen, im Dezember annähernd stagnierten. In der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie, dem von der Fed bevorzugten Maß der Kerninflation, lag der Preisauftrieb mit 0,2 % mom (2,2 % yoy) im Rahmen der Erwartungen, und auch die Revisionen der Werte für Oktober und November waren gering. Dennoch liegt die Jahresrate des PCE-Kerndeflators nun ein Stück über der Schätzung von 1,8 % bis 1,9 %, die die Mitglieder des Federal Open Market Committee bei ihrem Meeting am 30. und 31. Oktober 2007 für das vierte Quartal letzten Jahres abgegeben hatten. Dies ist jedoch nicht ganz so besorgniserregend, da dieser Entwicklung auch schwächere Konjunkturaussichten gegenüberstehen als seinerzeit angenommen und die Kerninflation typischerweise erst relativ spät auf eine konjunkturelle Abschwächung reagiert. Wir gehen davon aus, dass sich die PCE-Kernrate erst gegen Ende dieses Jahres nachhaltig auf Raten um 2,0 % yoy verringert.
4. Die Bekanntgabe der Konsum- und Einkommensdaten erfolgte heute zeitgleich mit der Veröffentlichung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, einer wöchentlichen Statistik. Die Anzahl der Anträge war in den ersten Januarwochen mit rund 300.000 ungewöhnlich schwach gewesen und signalisierte für sich genommen eine deutlich positive Dynamik am Arbeitsmarkt. Für die vergangene Woche wurde nun mit 375.000 Anträgen der höchste Wochenwert seit Anfang Oktober 2005 gemeldet. Damals stiegen die Anträge aufgrund von Hurrikan „Katrina“ an. Die aktuelle Entwicklung lässt sich mit der Witterung bzw. Problemen in der Saisonbereinigung erklären. In der Woche vom 14.01. (in dieser Woche wurde auch der am Freitag zu Veröffentlichung anstehende Arbeitsmarktbericht erhoben) lagen ungewöhnlich milde Temperaturen vor, sodass weniger Beschäftigte als sonst üblich entlassen wurden. In der zweiten Woche mit sehr wenigen Anträgen blieben aufgrund des „Martin Luther King“-Feiertages lokale Arbeitsämter geschlossen, sodass die eigentliche Entwicklung unterschätzt wurde. Die Folgewoche, die heute gemeldet wurde, beinhaltet somit Anträge, die eigentlich schon für die Vorwoche gegolten haben. Nimmt man den Durchschnitt der beiden letzten Wochen, dann entspricht dieser in Höhe von rund 340.000 Anträgen nahezu dem Durchschnitt des vergangenen vierten Quartals. Somit ist der aktuell starke Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nicht überzuinterpretieren. Er signalisiert keine starke Verschlechterung am Arbeitsmarkt. Vielmehr passt diese wöchentliche Statistik jetzt wieder besser zum Bild einer schwachen, aber expandierenden Beschäftigungsentwicklung.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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