USA: Konsumklima trübt sich ein
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die Stimmung der privaten Konsumenten hat sich weiter eingetrübt. Das Konsumklima der Universität von Michigan verringert sich im April überraschend deutlich von 88,4 auf 85,3 Punkte (Bloomberg- Umfrage und DekaBank: 87,5 Punkte). Damit liegt der Konsumklimaindex in etwa auf dem Niveau von September 2006 und etwas unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Sowohl die Erwartungskomponente als auch die Lagekomponente sanken im Vergleich zum Vormonat. Diese Eintrübung ist vor allem auf die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Benzinpreise zurückzuführen. Während sich die Stimmung der privaten Haushalte gemessen am Verbrauchervertrauen des Conference Boards zuletzt noch im Bereich der Euphorie befunden hat, signalisiert das Konsumklima der Uni Michigan wieder eine der konjunkturellen Situation angemessene Normalisierung der Stimmungslage.
2. Das Handelsbilanzdefizit hat sich im Februar entgegen der Markterwartungen zum zweiten Mal in Folge und zwar um 0,4 Mrd. US-Dollar auf 58,4 Mrd. US-Dollar verringert (Bloomberg-Umfrage für den Saldo: -60,0 Mrd. US-Dollar; DekaBank: -59,0 Mrd. US-Dollar). Im Februar gingen die Importe um 1,7 % gegenüber dem Vormonat zurück. Überraschend schwach war auch die Entwicklung der Exporte. Diese sanken im Vergleich zum Vormonat um 2,2 %. Obwohl die Exporte einen stärkeren Rückgang als die Importe verzeichneten, sank das Handelsbilanzdefizit aufgrund des höheren Gewichts der Importe im US-amerikanischen Handelsbilanzsaldo.
3. Der Rückgang der Exporte im Februar findet sich in fast allen Produktgruppen wieder. Denn bis auf wenige Ausnahmen (bspw. Automobile, Nahrungsmittel) weisen alle Komponenten negative Monatsveränderungsraten auf; die für Computerzubehör sogar im zweistelligen Bereich. Allerdings zeigt sich in den jeweiligen Jahresveränderungsraten, die weiterhin deutlich im positiven, teilweise sogar im zweistelligen Bereich sind, dass die USA von der ausländischen Nachfragestärke der vergangenen Monate profitieren konnte. Überraschend schwach haben sich im Februar auch die Importe entwickelt. Diese Schwäche fand ebenfalls in fast allen Produktgruppen statt. So wird ausschließlich für den Bereich der Telekommunikation eine positive Monatsveränderungsrate mit zwei Stellen vor dem Komma angeben. Der Import von Petroleumgütern ist im Februar sogar um 14,1 % gegenüber dem Vormonat gefallen. Hier kam es zu Mengenanpassungen, da die Rohölpreise in diesem Zeitraum gestiegen waren.
4. Die Export- und Importschwäche findet sich nicht nur in der nominalen Handelsbilanz, sondern auch in der realen Rechnung (die allerdings nur für Güter und nicht für Dienstleistungen vorliegt). So sanken die Güterexporte im Februar real um 3,7 % mom und die Importe um 1,9 % mom. Da diese Daten auch zur Berechnung des Außenhandels in die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einfließen, ist deren Entwicklung für die Einschätzung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal von Interesse. So zeichnet sich nach den heutigen Daten ab, dass aller Wahrscheinlichkeit nach im ersten Quartal nach dem starken vierten Quartal vom Außenhandel ein geringfügig negativer Wachstumsbeitrag kommt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.