Kommentar
16:40 Uhr, 15.06.2004

USA: Konsumentenpreise steigen um 3,1 %

1. Die saisonbereinigten Verbraucherpreise stiegen in den USA im Mai energiepreisgetrieben im Monatsvergleich unerwartet stark um 0,6 % (nicht-saisonbereinigt: 0,6 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Rate bei 3,1 % yoy und die Kerninflationsrate bei 1,7 % yoy (jeweils nichtsaisonbereinigt).

2. Die Inflationsraten im Einzelnen: Die Headline Inflation wurde in erster Linie durch die Energiepreise und die Nahrungsmittelpreise getrieben. Die Nahrungsmittelpreise stiegen um 0,9 % mom (4,0 % yoy), die Energiepreise um 4,6 % mom (15,0 % yoy). Dass sich die Inflation beschleunigt, darauf weisen die 3- Monatsdurchschnitte hin: Der auf das Jahr hoch gerechnete Drei-Monatsdurchschnitt der Kerninflationsrate des CPI liegt bei 3,3 %, die Restaurantpreise verteuerten sich in den letzten 3 Monaten um 4,34 %, die kalkulatorischen Eigenmieten - salopp gesagt, die Wohnungspreise - um 5,1 %, die Gesundheitskosten um 6,9 %, die Benzinpreise um 13,3 %.

3. Der Trend für die Headline Inflation liegt bei einer Inflationsrate für Güter von 3,4 % yoy und für Dienstleistungen von 2,8 % yoy bei rund 3 % yoy Die Kerninflationsrate für den CPI liegt allerdings immer noch bei lediglich 1,7 %. Die Kluft zwischen beiden Raten sollte sich sowohl durch konjunkturbedingtes Anziehen der Kerninflationsrate als auch durch ein Abflauen temporärer Phänomene wie den Anstieg der Energiepreise wieder schließen. Wir haben unsere Inflationsprognosen revidiert und erwarten für 2004 eine Headline Inflation von 2,8 % (2005: 2,7) und für die Kernrate von 1,9 % (2004 und 2005).

4. Was bedeutet dieser Inflationsbericht für die Geldpolitik? Die Inflation zieht an. Dies zeigt sich in den Subindizes der Headline Inflation. Die Geldpolitik wirkt expansiv, solange die Leitzinsen auf einem Niveau von unter 4 bis 4,5 % liegen. Da sich die Fed verbal dazu verpflichtet hat, den Zinserhöhungszyklus graduell - also in 25-Basispunkteschritten - zu gestalten, sollte sich die Inflation aufgrund der Verzögerungseffekte der expansiven Geldpolitik auf die Inflationsrate erst 2007 wieder stabilisieren. Sollten die Inflationsberichte in den nächsten Monaten erneut enttäuschen, so ist es allerdings gut möglich, dass die Fed ihren graduellen Kurs aufgeben muss und die Zinsen stärker erhöht als bislang erwartet. Wir erwarten die Leitzinswende für den 30. Juni 2004 mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf ein Niveau von dann 1,25 %. Wir erwarten nun für jeden Zinsentscheid eine Zinserhöhung um 25 BP und damit für Ende 2005 ein Leitzinsniveau von 4,25 %. Sollten die Inflationsberichte - insbesondere hinsichtlich der Kerninflationsraten - in den kommenden Monaten enttäuschen, so sind nach den Präsidentschaftswahlen im November 2004 auch Zinsschritte um 50 Basispunkte möglich.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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