USA: Konsumausgaben der privaten Haushalte steigen
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1. Die privaten Konsumausgaben stiegen im Januar um 0,4 % gegenüber dem Vormonat und damit etwas stärker als erwartet (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %). Auch die Einkommensentwicklung überraschte positiv mit einem monatlichen Plus von 0,3 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,2 %). Die Sparquote verharrte im Januar auf ihrem niedrigen Niveau von -0,1 %. Von einem Anstieg der Sparquote in einer Zeit konjunktureller Schwäche und geringer Hauspreisdynamik ist weiterhin wenig zu sehen.
2. Trotz der rückläufigen Beschäftigung und des schwachen Stundenlohnanstiegs im Januar legten die Löhne und Gehälter um beachtliche 0,5 % gegenüber dem Vormonat zu. Die Unternehmereinkommen stiegen mit 0,8 % ebenfalls deutlich. Bremsend wirkten dagegen erstmals seit einem Jahr wieder die Einnahmen aus Mieten und Pachten (-3,4 %). Noch stärker war der Bremseffekt seitens der Transfereinnahmen, die zwar nur um 0,4 % schrumpften, wegen ihrer absoluten Höhe aber stärker ins Gewicht fallen.
3. Hinter dem Ausgabenanstieg um 0,4 % verbergen sich unterschiedliche Entwicklungen in den Teilgruppen. Bei den Gebrauchsgütern wurde der vierte Rückgang in Folge verzeichnet, der mit 1,2 % auch noch recht deutlich war. Wesentlich verantwortlich hierfür war der Teilbereich Automobile, wo ein Minus von 3,5 % zu beobachten war. Dagegen stiegen die Ausgaben für Verbrauchsgüter um 0,5 %. Insbesondere bei den Nahrungsmitteln und den Energieausgaben, die hierunter fallen, waren jedoch die Preissteigerungen der wichtigste Grund für die Ausgabenausweitung. Schließlich nahmen die Ausgaben für Dienstleistungsgüter um 0,6 % zu.
4. Die Freude über die Zuwächse bei den Konsumausgaben legt sich allerdings, wenn man die Daten in realer Rechnung betrachtet. Real resultierte beim privaten Konsum nämlich im Januar wie schon im Dezember lediglich eine Stagnation. Diese Schwäche beim privaten Konsum dürfte noch bis April andauern, denn vom Arbeitsmarkt sollten kaum positive Impulse kommen. Ab Mai rechnen wir mit einer durch das Konjunkturpaket angeregten stärkeren Entwicklung. So spiegelt sich die schlechte Stimmung der privaten Haushalte – schließlich sind sowohl das Konsumklima der Universität von Michigan als auch das Verbrauchervertrauen aktuell auf Rezessionsniveau – zwar dämpfend im privaten Konsum wider, von stärkeren Rückgängen gehen wir jedoch nicht aus.
5. Genau wie der Verbraucherpreisindex verzeichnete auch der Deflator der privaten Konsumausgaben (PCE-Deflator) im Januar einen Anstieg um 0,4 % mom. Dabei blieb sowohl die Zunahme der Lebensmittelpreise als auch der Energiegüter- und -dienstleistungspreise mit jeweils 0,6 % mom leicht hinter den entsprechenden Raten im Verbraucherpreisindex zurück. In der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie stieg der PCE-Deflator mit 0,3 % mom ebenfalls genau so stark wie der Verbraucherpreisindex, obwohl hier die Details etwas anders aussehen. Der Verbraucherpreisindex hatte insbesondere eine starke Erhöhung der Preise für medizinische Dienstleistungen ausgewiesen. Durch die breitere Abgrenzung des PCE-Deflators – dieser umfasst neben den von den Konsumenten selbst getätigten Ausgaben auch solche, die von Sozialversicherungsträgern übernommen werden – besitzen medizinische Dienstleistungen hier ein ungleich höheres Gewicht als im Verbraucherpreisindex. Allerdings verzeichnete die entsprechende Komponente des PCE-Deflators mit nur 0,2 % mom einen relativ moderaten Anstieg und war damit nicht die wesentliche Triebfeder der Kerninflation im Januar. Im Vergleich zum Verbraucherpreisindex weist der PCE-Deflator dagegen etwas stärkere Preissteigerungen bei langlebigen Konsumgütern und Bekleidung sowie in der gewichtigen Komponente „Wohnen“ aus. Die durch die Jahresrate des PCE-Deflators ohne Lebensmittel und Energie gemessene Kerninflationsrate blieb mit 2,2 % unverändert. Aufgrund des vergleichsweise geringen Preisauftriebs in der ersten Jahreshälfte 2007 dürften Basiseffekte dazu führen, dass diese Jahresrate in den kommenden Monaten vorübergehend auf Werte um 2,5 % ansteigt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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