USA: Konsum-Stimmung wie im Vormonat
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1. Die heutigen Stimmungsdaten der privaten Haushalte sind zumindest auf den ersten Blick unspektakulär. Der Konsumklimaindex der Universität von Michigan hatte bereits angedeutet, dass die Stimmung der privaten Haushalte im Mai im Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben ist. Das prominentere Verbrauchervertrauen (Conference Board) bestätigte heute diese Seitwärtsbewegung. Der Indikator stieg im Mai leicht von 93,0 Punkten auf 93,2 Punkte und blieb damit im Rahmen der Erwartungen (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 94,0 Punkte). Diese Seitwärtsbewegung resultiert aus einer Stagnation der Erwartungs- und der Lagekomponente. Interessant sind die heutigen Daten dennoch, denn die Stimmung der privaten Haushalte wird zurzeit von zwei gegenläufigen Effekten geprägt.
2. Eine Belastung für die Stimmung sind sicherlich der hohe Benzinpreis und die Nachrichten aus dem Irak. Während der Anstieg der Benzinpreise auf immer neue Rekordstände einen direkten Griff in das Portmonee der Konsumenten darstellt und damit die Wirtschaftskraft schwächt, handelt es sich bei den immer neuen Folterbildern aus dem Irak um einen geopolitischen Risikofaktor, der die privaten Haushalte verunsichert. Das heutige Verbrauchervertrauen zeigt aber, dass diese Verunsicherung insbesondere durch die Situation am Arbeitsmarkt kompensiert wird. Dieser hat sich in den vergangenen beiden Monaten so stark entwickelt, dass es für die Gesamtbevölkerung spürbar gewesen ist und wird durch die Verbesserung der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung am Arbeitsmarkt bestätigt, während die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt leicht schwächer eingeschätzt wird als im Monat zuvor.
3. Die Entwicklung der Stimmung der privaten Haushalte ist den vergangenen Monaten weniger stark beachtet worden. Dies lag vor allem daran, dass mit den Steuerrückerstattungen aus dem vergangenen Jahr ein verlässlicher Einkommensgewinn für die privaten Haushalte in den ersten Monaten diesen Jahres zu erwarten war und stabile Zuwächse beim privaten Konsum begünstigten. Die Entwicklung des Benzinpreises und die zunehmende geopolitische Unsicherheit kann allerdings in den kommenden Monaten dazu führen, dass die privaten Haushalte etwas weniger stark konsumieren. Hinzu kommt, dass mit den zu erwartenden Leitzinserhöhungen weitere Belastungen in Form von höheren Zinszahlungen für Kredite auf die privaten Haushalte zu kommt. Somit wird in den kommenden Monaten, je nach Entwicklung des Benzinpreises bzw. der Situation im Irak, die Stimmung der privaten Haushalte wieder mehr Beachtung finden. Das Verbrauchervertrauen für Mai zeigt gleichwohl, dass dieses Szenario zwar ein Risiko darstellt, jedoch aufgrund der guten Arbeitsmarktentwicklung bisher abgefedert wird und damit eine geringe Wahrscheinlichkeit besitzt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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