USA: Konjunkturdynamik lässt nach
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Unterstützt durch eine besonders in der ersten Jahreshälfte sehr expansive Geld- und Fiskalpolitik ist die US-amerikanische Wirtschaft in 2004 real um rund 4,5% gewachsen. Der Inflationsdruck war dagegen aufgrund noch immer vorhandener Überkapazitäten und geringer Preisüberwälzungsspielräume der Unternehmen moderat. Eine solche Kombination war zu Beginn des Jahres - besonders angesichts der hohen Ölpreise und des zuletzt eher schwachen Dollars - von den wenigsten Marktteilnehmern erwartet worden. In diesem Umfeld waren die USKapitalmärkte von insgesamt leicht steigenden Aktienkursen und sinkenden Langfristrenditen geprägt.
Wir gehen davon aus, dass sich die Wachstumsrate in den USA auf nur noch 3,7% in 2005 abschwächen wird. Die wirtschaftspolitischen Impulse und die Investitionstätigkeit lassen allmählich nach. Ende 2004 profitierten die Investitionen noch von Vorzieheffekten aufgrund der Anfang 2005 auslaufenden Steuervergünstigungen. Der Private Verbrauch sollte trotz hoher Verschuldung und ausbleibender Steuergeschenke stabil bleiben. Er wird zunächst weiter unterstützt von steigenden Arbeits-, Zins- und Dividendeneinkommen und positiven Vermögenseffekten aus Finanz- und Grundbesitz. Die Fed wird aber aufgrund der zyklischen Konjunkturabschwächung die Zinsen weniger stark erhöhen als von den meisten Marktteilnehmern erwartet.
S&P 500 auf Jahreshöchststand
Die "klassische" Jahresendrallye im Dezember konnte die amerikanischen Aktienindizes auf neue Jahreshöchststände treiben und führte somit noch zu einem zufrieden stellenden Aktienjahr 2004. Dies ist umso bemerkenswerter, nachdem die Anleihenrenditen nur noch wenig Bewegung zeigten, der Ölpreis sich sogar wieder vom Mitte Dezember erreichten Niveau von 40$/Barrel gelöst hatte und nur wenige Unternehmensmeldungen zu verzeichnen waren. Auch die schreckliche Flutkatastrophe in Südostasien konnte die Aktienkurse nicht unter Druck bringen. Auf der positiven Seite ist ein überraschend hohes Verbrauchervertrauen, gute Einzelhandelsumsätze und ein weiterhin prosperierender Immobilienmarkt anzuführen.
Wir rechnen damit, dass das günstige Umfeld mit Konjunkturindikatoren auf hohem Niveau und Unternehmensgewinnen, die im vierten Quartal 2004 kaum enttäuschen dürften, in den nächsten Wochen bestehen bleibt. Insofern bleiben die zyklischen Sektoren unsere bevorzugten Branchen, allen voran der Technologie- und Industriesektor. Mittelfristig hat sich unsere Erwartung allerdings nicht geändert: Die Aktienmarktbewertung ist bei Kursen über 1.200 Punkten im S&P 500-Index bei steigenden Zinsen als fair einzustufen, so dass kaum mehr Kurssteigerungspotenzial besteht. Sollten bei solchen Rahmenbedingungen Anzeichen schwächerer Konjunktur oder Gewinnentwicklung auftreten, ist der Aktienmarkt anfällig für Rückschläge.
Mittelfristig verhaltener Renditeanstieg
Belastet von einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht konnte der US-Rentenmarkt im Dezember zunächst zulegen. Auf mittlere Sicht gehen wir davon aus, dass es zu einem verhaltenen Anstieg der Renditen kommt. Die Zinsdifferenz zwischen Euroland und den USA sollte sich dabei eher noch stärker ausweiten. Unsere Positionierung gegenüber der Benchmark ist gegenwärtig neutral.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 19,7 Mrd. Euro in 196 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 37,7 Mrd. Euro in 326 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (04/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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