USA: Kerninflation im Juni im Rahmen der Erwartungen
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1. Die Verbraucherpreise sind im Juni um 0,2 % mom (2,7 % yoy) gestiegen. Dämpfend auf die Preisentwicklung im Monatsvergleich wirkte ein Preisrückgang bei Benzin, der mit 1,1 % aber etwas schwächer ausgefallen ist als von uns erwartet. Andere Energiegüter spielten demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Die Preise sowohl für Erdgas als auch für Elektrizität waren jeweils um 0,1 % mom rückläufig, Heizöl wurde um 2,5 % teurer. Die Lebensmittelpreise setzten ihren seit Monaten zu beobachtenden Anstieg auch im Juni fort und nahmen um 0,5 % mom zu. Mit Ausnahme von Obst und Gemüse, die um 1,1 % mom billiger wurden, verzeichneten die Preise fast aller Lebensmittelkomponenten zum Teil kräftige Erhöhungen. Für die kommenden Monate ist tendenziell mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung zu rechnen. Zwar wiesen die gestern veröffentlichten Erzeugerpreise erstmals seit langem eine Verlangsamung des Preisauftriebs auch bei weiterverarbeiteten Lebensmitteln aus. Auf den vorgelagerten Produktionsstufen (Roh- und Zwischenmaterialien) signalisieren die Erzeugerpreise jedoch nach wie vor einen erheblichen Preisdruck bei Lebensmitteln.
2. Auf die zweite Nachkommastelle genau betrachtet stiegen die Verbraucherpreise in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie um 0,23 % mom und damit so stark wie seit Februar dieses Jahres nicht mehr. Die Jahresrate der Kerninflation blieb mit 2,2 % unverändert. Dennoch deuten die heutigen Zahlen nicht darauf hin, dass der Preisauftrieb wieder an Kraft gewinnt. Zwar verzeichneten die Wohnungskosten, die rund 42 % des Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie ausmachen, mit 0,4 % mom einen deutlich kräftigeren Anstieg als in den vorangegangenen Monaten. Zurückzuführen ist dies aber im Wesentlichen auf eine Zunahme um 2,5 % mom in der Komponente „Lodging away from home“, die hauptsächlich Hotelübernachtungen umfasst. Hier war die Entwicklung der Preise in den vergangenen Monaten seht uneinheitlich. Einem starken Rückgang im März folgten kräftige Anstiege in den drei folgenden Monaten. Für die Komponente „Lodging away from home“ ist eine hohe Volatilität jedoch nichts Ungewöhnliches, sodass nicht damit gerechnet werden muss, dass die Preise für Hotelübernachtungen nun einen anhaltenden Aufwärtsdruck auf die Inflation ausüben. Die von ihrem Gewicht her wesentlich bedeutenderen Bestandteile der Wohnungskosten, die tatsächlich gezahlten Wohnungsmieten („Rent of primary residence“) und die kalkulatorischen Mieten für selbst genutzte Eigenheime („Ownwes´ equivalent rent of primary residence“) verzeichneten mit 0,3 % mom bzw. 0,2 % mom eher moderate Anstiege, die auch in etwa dem Durchschnitt der vergangenen Monate entsprechen.
3. Die übrigen Komponenten der Kernrate verzeichneten, wie schon in den drei vorangegangenen Monaten, eine Teuerung von durchschnittlich 0,1 % mom. Insbesondere die Preise für Bekleidung sind im Juni nochmals zurückgegangen, während die Preise von Kraftfahrzeugen unverändert geblieben sind. Dies stützt unsere These, dass der gestern gemeldete Anstieg der Erzeugerpreise für Kraftfahrzeuge auf einer Unzulänglichkeit der Saisonbereinigung beruht und keine Bedeutung für die Inflation der Verbraucherpreise besitzt. Nachrichten über starke Preiszugeständnisse seitens amerikanischer Automobilhersteller deuten darauf hin, dass die Preise von Kraftfahrzeugen auch in den kommenden Monaten eher dämpfend auf die Verbraucherpreise wirken dürften.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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