USA: Kaum Aufwärtspotenzial bei Aktienkursen
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In ihrem Protokoll zum letzten FOMC-Meeting vom Dezember kündigte die Fed eine Fortsetzung ihres bisherigen Straffungskurses an. Neben der robusten Konjunkturerholung führt sie als weitere Begründung potenzielle Asset-Preisblasen ins Feld, die von einer übertriebenen Risikobereitschaft der Anleger aufgrund der niedrigen Zinsen hervorgerufen worden seien.
An ihrer Strategie der Zinsanhebungen in kleinen Dosierungen wird die US-Notenbank folglich festhalten. Für eine schnellere Gangart fehlt nach unserer Einschätzung allerdings auch die Basis. Der Inflationsdruck wird zwar zunächst weiter leicht zunehmen; der Großteil des Anstiegs liegt in diesem Zyklus aber bereits hinter uns. Zudem befindet sich die Konjunktur bereits im zyklischen Abschwung, wie die BIP-Daten für das vierte Quartal 2004 zeigen: Obwohl der Konsum weiter sehr robust ausgefallen ist, sind die Investitionen gegenüber dem Vorjahresquartal nur um 10,6% gestiegen, nachdem sie sich im dritten Quartal um 11,7% und im zweiten Quartal noch um 16,8% verbessert hatten.
Wie die Frühindikatoren andeuten, sollte die zyklische Abschwächung der Investitionen zunächst weiter anhalten. Eine neue Rezession erwarten wir jedoch weiterhin nicht. Stattdessen dürften die Frühindikatoren im ersten Halbjahr wieder drehen und zu einem Anziehen des Wirtschaftswachstums im zweiten Halbjahr führen.
Aktienmarkt verliert Schwung
Nach den neuen Indexhöchstständen zum Jahresende 2004 konnte der amerikanische Aktienmarkt den Schwung nicht mit in das neue Jahr nehmen. Verantwortlich für die Bremsspuren sind skeptische Stimmen in Anbetracht der bevorstehenden Berichterstattungssaison über das vierte Quartal 2004, ein wieder in Richtung 50 Dollar pro Barrel strebender Ölpreis sowie Äußerungen der Notenbank über mögliche Leitzinsanhebungen.
Die Skeptiker fanden sich kurzzeitig bestätigt, nachdem einige Technologieunternehmen schlechte Ergebnisse berichtet hatten. Im weiteren Verlauf überwogen aber die positiven Überraschungen, so dass die Gewinnsteigerungsrate gegenüber dem Vorjahresquartal wohl über den ursprünglich erwarteten 13 bis 14% liegen dürfte. Zuletzt wurden die Kurse durch große Übernahmen (Procter & Gamble/Gillette, SBC/AT&T) unterstützt. In der Folge gehörten defensive Branchen (Energie, Versorger, Nahrungsmittel) zu den Outperformern, Technologie und Einzelhandel hingegen zu den Verlierern. Kurzfristig dürften die Kurse noch etwas Aufwärtspotenzial besitzen, mittelfristig halten wir aber Kurse über 1.200 Punkte im S&P 500-Index in Erwartung steigender Zinsen für ein faires Kursniveau.
Mittelfristig verhaltener Renditeanstieg
Vor dem Hintergrund eines auch für Dezember eher enttäuschenden Arbeitsmarktberichts konnte der US-Rentenmarkt im Januar weiter zulegen. Auf mittlere Sicht gehen wir davon aus, dass es zu einem verhaltenen Anstieg der Renditen kommt. Die Zinsdifferenz zwischen Euroland und den USA sollte sich dabei eher noch stärker ausweiten. Unsere Positionierung gegenüber der Benchmark ist gegenwärtig neutral.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 19,7 Mrd. Euro in 196 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 37,7 Mrd. Euro in 326 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (04/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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