USA: ISM-Index verringert sich Juni leicht
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1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe hat im Juni mit einem Rückgang von 54,4 auf 53,8 Punkte enttäuscht. Sowohl die Märkte als auch wir hatten mit einem höheren Wert gerechnet (Bloomberg-Median: 55,0 Punkte, DekaBank: 55,5 Punkte).
2. Die einzige Komponente, die sich im Vergleich zum Vormonat verbessert hat, ist die für die Auftragseingänge (57,9 Punkte). Die Produktionskomponente erreichte mit 55,1 Punkten den tiefsten Stand seit fast drei Jahren, ist allerdings weiterhin auf beruhigend hohem Niveau. Etwas weniger beruhigend ist dagegen die Entwicklung der Beschäftigungskomponente. Verringerte sich diese bereits im Mai von 55,8 Punkten auf 52,9 Punkte, sackte diese nun sogar auf 48,7 Punkte im Juni ab. Einen Wert unterhalb der Expansionsgrenze von 50 Punkten gab es zuletzt vor einem guten Jahr. Die Komponente für die Lieferfristen schwächte sich im Juni von einem relativ hohen Niveau auf 55,0 Punkte ab und schließlich blieb die Lagerkomponente mit 46,7 Punkten ein weiteres Mal unterhalb der Expansionsgrenze.
3. Die wirtschaftliche Aktivität im verarbeitenden Gewerbe scheint langsam an Schwung zu verlieren. Der Rückgang des ISM Index im Juni ist zwar überraschend. Die daraus ableitbare Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik im verarbeitende Gewerbe ist es gleichwohl nicht. Aufgrund der hohen Produktivität in diesem Sektor reicht diese Abschwächung bereits aus, um hier keine zusätzliche Beschäftigung zu generieren. Da die gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsentwicklung allerdings vom Dienstleistungssektor getragen wird, ist ein möglicher Beschäftigungsabbau im verarbeitenden Gewerbe in den kommenden Monaten gesamtwirtschaftlich durchaus zu verkraften. So hat es im verarbeitenden Gewerbe seit Beginn des gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsaufbaus im September 2003 nur zehn Monate mit monatlichen Beschäftigungszuwächsen in diesem Wirtschaftszweig gegeben, sodass die Anzahl der Beschäftigten heute um über 100.000 Personen geringer ist. Das Nachgeben der Beschäftigungskomponente des ISM Index unterhalb der Expansionsgrenze hat daher auf unsere Prognose für den Arbeitsmarkt Juni, der am kommenden Freitag veröffentlicht wird, keine unmittelbaren Auswirkungen. Wir gehen weiterhin davon aus, die sich Anzahl der Beschäftigten insgesamt um 180.000 Personen gegenüber dem Vormonat erhöht haben dürfte.
4. Die Bauausgaben im Juni überraschten negativ mit einem Rückgang um 0,4 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Median und DekaBank: +0,2 %). Die Ausgaben für den privaten Wohnungsbau verringerten sich um 0,6 % gegenüber dem Vormonat. Mit 2,4 % hat die Jahresveränderungsrate den tiefsten Stand seit Mai 2001 erreicht. Kompensiert wurde diese schwache Entwicklung zumindest in den Monaten zuvor durch den Gewerbebau. Im Mai verringerten sich allerdings auch in diesem Bereich die Ausgaben (-0,3 % mom). Einzig die Bauausgaben des Staates waren mit einem monatlichen Anstieg um 0,7 % positiv. Auch wenn in der vergangenen Woche teilweise recht gute Daten zum privaten Wohnungsbau veröffentlicht worden waren, bleiben wir nicht zuletzt aufgrund der heutigen Daten bei unserem Szenario einer sukzessiven Abkühlung der Wohnungsbauaktivität.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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