USA: ISM-Index signalisiert Schwäche, aber keine Rezession
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im Februar um 2,4 Punkte auf 48,3 Punkte gefallen. Damit ist er wieder in etwa auf das Niveau vom Dezember gerutscht, nachdem der Januarwert überraschend kräftig war. Die von Bloomberg befragten Analysten wie auch wir hatten mit einem Rückgang in ähnlicher Größenordnung gerechnet (Bloomberg-Median und DekaBank: 48,0 Punkte).
2. Die stärksten Rückgänge in den Teilkomponenten verzeichneten die Produktionskomponente von 55,2 auf 50,7 Punkte und die Lagerkomponente von 49,1 auf 45,4 Punkte. Die Beschäftigungskomponente verlor leicht von 47,1 auf 46,0 Punkte. Bei den Auftragseingängen war das Minus noch geringer (Rückgang von 49,5 auf 49,1 Punkte). Schließlich liegt die Komponente für die Lieferfristen mit 50,1 nach 52,8 Punkten sogar noch leicht über der 50-Punkte-Grenze.
3. Der seit Januar 2008 mit neuen Gewichten veröffentlichte ISM-Index signalisiert laut dem Institute for Supply Management bei Werten von 41,1 Punkten und weniger eine Rezession. In der unten stehenden Grafik sind der ISM-Index und die Rezessionszeiträume (hellblau unterlegt) seit 1977 abgetragen. Damit liefert dieser Indikator mit einem Februarwert von 48,3 Punkten weiterhin kein Rezessionssignal. Vielmehr steht er laut Aussage des ISM für ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von 2,3 % (mom, ann.). Dies steht im Kontrast zum entsprechenden Indikator für das nicht-verarbeitende Gewerbe, der im Januar auf 44,6 Punkte fiel und damit Rezession signalisiert – hier dürfte die Rezessionsschwelle ungefähr bei 50 Punkten liegen. Allerdings geht hier die Historie nur bis 1997 zurück und enthält damit lediglich eine Rezession. Mit Spannung wird deshalb der Februarwert erwartet, der am Mittwoch zur Veröffentlichung ansteht. Wir gehen davon aus, dass die Schwäche der US-Wirtschaft infolge der Kreditkrise noch bis Mitte des Jahres anhält. Danach dürften jedoch die Zinssenkungen der Fed ihre Wirkungen zeigen und das Wachstum in Richtung Potenzialwachstum einschwenken.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.