USA: Industrieproduktion sinkt weiter - Kapazitätsauslastung stellt Rekordtief ein
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1. Die Industrieproduktion ist im Februar um 1,4 % gegenüber dem Vormonat geschrumpft. Dies war der vierte monatliche Rückgang in Folge und entsprach nahezu den allgemeinen Erwartungen (Bloomberg- Median: -1,3 % DekaBank: -1,5 %). Die Kapazitätsauslastung erreichte mit 70,9 % das bisherige Rekordtief vom Dezember 1982 (Bloomberg-Umfrage: 71,0 %, DekaBank: 70,9 %).
2. Zwei Industriezweige stechen mit ihren Entwicklungen hervor: Die Produktion in der Automobilindustrie erhöhte sich um 10,2 % gegenüber dem Vormonat. Im Vormonat kam es aufgrund von Produktionsstilllegungen zu einer Verringerung der Produktion um knapp 25 % (mom). Trotz der Produktionsausweitung im Februar liegt das Produktionsniveau in diesem Monat um fast 30 % tiefer als noch im September 2008. Rechnet man diesen Industriezweig heraus, dann wäre die Industrieproduktion im Februar um knapp zwei Prozent gesunken. Allerdings hat auch ein Sondereffekt die Produktionsentwicklung der Industrie im Februar gebremst. Aufgrund unüblich milder Temperaturen verringerte sich die Produktion der Versorger um 7,7 % gegenüber dem Vormonat. Rechnet man auch diesen Industriezweig heraus, dann verbleibt ein monatlicher Produktionsrückgang in der Industrie von 1,1 %. Dies entspricht der Entwicklung vom Januar, wenn man für diesen Monat die Entwicklungen der Autoindustrie und der Versorger ebenfalls herausrechnet. Weiterhin sehr deutlich gesunken ist die Produktion im Maschinenbau und in der Computer & Elektronikindustrie. Erfreulich, wegen ihres hohen Gewichts, ist die Entwicklung in der Chemieindustrie. Hier konnte zumindest das Produktionsniveau vom Ende des vergangenen Jahres nahezu gehalten werden. Hinsichtlich der aktuellen Investitionstätigkeit der Unternehmen liefert die Produktgruppe „Business Equipment“ häufig gute Hinweise. Zwar wird auch für diese Produktgruppe im Februar ein Schrumpfen ausgewiesen, gleichwohl fällt dieses geringer aus als noch im Vormonat. Die Hoffnung besteht also, dass im kommenden zweiten Quartal die Investitionstätigkeit der Unternehmen zwar noch schrumpft, aber nicht mehr die hohe Abwärtsdynamik des vierten Quartals 2008 aufweisen wird.
3. Vor einem Monat hatten wir bei der Kommentierung der Industrieproduktion auf die Vergleichbarkeit mit der Rezession in den Jahren 1973 bis 1975 hingewiesen. Weiterhin scheint sich die Entwicklung von damals zu wiederholen. Sollte sich die Produktion auch demnächst parallel zu der von 1973/5 entwickeln, dann dürfte die Produktion in den kommenden beiden Monaten um weitere zwei Prozent sinken und dann ihren Tiefpunkt nahezu erreicht haben. Wir halten diese Produktionsentwicklung, nicht zuletzt wegen des beschlossenen Konjunkturpakets, durchaus für realistisch, wenngleich historische Vergleiche zurzeit mit Vorsichtig zu genießen sind.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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