USA: Industrieproduktion mit starkem Anstieg
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1. Die Industrieproduktion ist im Dezember mit einem monatlichen Zuwachs um 0,6 % zum dritten Mal in Folge kräftig angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,5 %, DekaBank: 0,7 %). Die Kapazitätsauslastung konnte mit einem Anstieg auf 80,7 % ebenfalls leicht positiv überraschen (Bloomberg-Umfrage: 80,5 %, DekaBank: 80,6 %) und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2000. Hintergrund für den Produktionsanstieg im Dezember waren zum einen eine deutliche Produktionsausweitung im Bereich der Versorger (2,7 %). Hier machten sich die relativ niedrigen Temperaturen positiv bemerkbar, da mehr als üblich geheizt werden musste. Zum anderen erhöhte sich die Produktion im Bereich Bergbau (2,5 %), weil sich die Rohölproduktion der Bohrinseln nach den Hurrikan-bedingten Ausfällen im September weiter normalisiert hat. Im verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich dagegen die Produktion nur geringfügig um 0,2 %.
2. Ein spürbarer Bremsfaktor im verarbeitenden Gewerbe war der Bereich Automobile & Teile. Nachdem bereits im Vormonat in diesem Bereich ein recht deutlicher Rückgang gemeldet worden war, sank die Produktion im Dezember auf den tiefsten Stand seit September 2004. Hintergrund für die starken Bewegungen in dieser Teilstatistik in den vergangenen Monaten sind die Rabattaktionen der Autohändler im Sommer 2005. Inzwischen hat sich die Nachfrage nach PKW im Dezember wieder weitgehend normalisiert, sodass für die kommenden Monate auch mit einer tendenziellen Normalisierung der Produktion gerechnet werden kann. Die Hurrikan-bedingte Normalisierung lässt sich nicht nur im Bereich Bergbau erkennen, sondern auch in den Teilbereichen Petroleum und Kohle sowie Chemikalien. Allen drei Teilstatistiken ist gemein, dass sie noch nicht wieder das Produktionsniveau vor Hurrikan „Katrina“ erreicht haben. Daher ist hier auch für die nächsten Monate mit weiteren deutlichen Produktionszuwächsen zu rechnen. Überraschend gut ist weiterhin die Entwicklung im Bereich Transport. Während der starke Anstieg im Oktober noch auf den streikbedingten Produktionsausfall im September zurückzuführen war, sind die Produktionsanstiege im November und Dezember durch die erhöhte Nachfrage nach Flugzeugen zu erklären. Da diese Teilstatistik auch in die Güterstatistik Business Equipment eingeht, lässt sich deren erneut kräftiger Anstieg um 0,5 % erklären. Diese Teilstatistik ist interessant, weil sie Aufschluss über die aktuelle Investitionstätigkeit liefert. Insgesamt ist die Produktion in diesem Teilbereich im vierten Quartal um 5,4 % gegenüber dem Vorquartal angestiegen. Dies ist der stärkste Anstieg seit über 20 Jahren und deutet auf eine robuste Investitionstätigkeit im vierten Quartal hin. Zu beachten ist allerdings, dass ein großer Teil des Produktionsanstiegs (Flugzeuge) in diesem Bereich weniger den gewerblichen Investitionen in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugeordnet werden dürfte, als vielmehr den Exporten.
3. Mit den heutigen Dezemberzahlen lässt sich das Jahr 2005 zusammenfassen. Die Industrieproduktion erhöhte sich in 2005 im Durchschnitt um 3,1 %, nach 4,1 % im Vorjahr. Damit war 2005 ein ganz leicht überdurchschnittliches Jahr (Durchschnitt seit 1985: 2,9 %). Die Entwicklung wurde getragen durch einen Anstieg im verarbeitenden Gewerbe (3,8 % nach 4,8 %) und einer etwas schwächeren Entwicklung im Bereich der Versorger (2,4 % nach 1,2 %). Der Bereich Bergbau bremste die Gesamtentwicklung aufgrund der Produktionsausfälle in der Golfregion seit September (-2,3 % nach -0,3 %).
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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