Kommentar
17:58 Uhr, 17.07.2007

USA: Im Juni läuft der Motor der Industrieproduktion rund<br />

1. Die Industrieproduktion ist im Juni mit einer Rate von 0,5 % gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,5 %, DekaBank: 0,3 %). Der Vormonat war von einer Stagnation auf einen Rückgang um 0,1 % mom nach unten revidiert worden. Die Kapazitätsauslastung stieg von nach oben revidierten 81,4 % auf 81,7 % (Bloomberg-Umfrage: 81,6 %, DekaBank: 81,6 %). Dies ist der höchste Stand seit Oktober 2006.

2. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe stieg im Vormonatsvergleich um 0,6 %. Angetrieben wurde die Produktion vor allem vom Automobilsektor. Hier erhöhte sich die Produktion um 2,5 % gegenüber dem Vormonat und sorgte damit für über ein Drittel des Anstiegs der Produktion insgesamt. Weiterhin erfreulich ist die Entwicklung im gewichtigen Bereich Computer & Elektronik. Mit einem monatlichen Plus von 1,1 % verzeichnete er den höchsten Zuwachs seit Oktober 2006. Das Verarbeitende Gewerbe hat sich endgültig aus seiner Schwächephase verabschiedet und lenkt auf einen robusten Wachstumspfad ein. Hierauf hatten schon die letzten starken ISM-Indexwerte hingedeutet. Auch der gestern veröffentlichte Empire State Produktionsindex signalisierte mit einem überraschend kräftigen Wert von 26,5 Punkten, dass die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe auch weiterhin gut sein könnte.

3. Außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich die Produktion der Versorger nur durchschnittlich (0,3 % mom). In diesem Bereich war es in den Vormonaten witterungsbedingt zu sehr starken Schwankungen gekommen, die die Industrieproduktion insgesamt zuletzt häufig dominierten. Mit einem durchschnittlich warmen Juni und dem Ende von Rückpralleffekten spielen die Versorger im Moment erst einmal wieder einer untergeordnete Rolle und die Dynamik der Industrieproduktion wird wieder vom Verarbeitenden Gewerbe bestimmt.

4. Besonderes Augenmerk liegt regelmäßig auf der Teilabgrenzung „Business Equipment“, die als guter Indikator für die aktuelle Investitionstätigkeit fungiert. Die Produktion in diesem Bereich stagnierte zum zweiten Mal in Folge. Der Märzwert der Produktion war allerdings so kräftig gewesen, dass die Produktion im Bereich „Business Equipment“ im Schnitt des zweiten Quartals immer noch um 0,9 % expandierte. Insgesamt rechnen wir weiterhin mit einer Belebung der Investitionstätigkeit im zweiten Quartal. Diese Belebung dürfte allerdings nicht zuletzt aufgrund der restriktiv wirkenden Geldpolitik moderat ausfallen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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