USA: Hoher Ölpreis schürt Konjunktursorgen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Anfang August noch vorhandene Wachstumsoptimismus hat sich inzwischen wieder ins Gegenteil gekehrt. Grund ist der weiter steigende Ölpreis. Dieser eilt von einem Allzeithoch zum nächsten und ist seit Jahresanfang bereits um etwa 50 % gestiegen. Die typischen Auswirkungen eines solchen Schocks waren in der Vergangenheit stets ein deutliches Anziehen der Inflation und ein Abgleiten der Konjunktur in eine Rezession. Bisher hat sich die Wirtschaft gegenüber den Ölpreissteigerungen allerdings recht robust gezeigt und auch die Inflationsraten sind nicht stark angestiegen. Ausschlaggebend dafür sind - neben der gesunkenen Energieintensität der amerikanischen Wirtschaft - die niedrigen Langfristzinsen und der Anstieg der Immobilienpreise, die beide den Konsum stützen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings eine äußerst niedrige Sparquote und eine hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die diese sehr anfällig machen. Wann dieser Mechanismus stoppen wird, ist gegenwärtig sehr schwierig abzuschätzen. Auslöser könnten ein Einbruch des Arbeitsmarktes oder ein stark steigender Zins sein. Beides sehen wir gegenwärtig aber nicht. Wir halten weiter an unserem Szenario einer Wachstumsverlangsamung in diesem und im nächsten Jahr fest und gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen zunächst weiter in einem maßvollen Tempo erhöhen wird.
Aktien auf Konsolidierungskurs
Angetrieben von positiven Unternehmensmeldungen, Übernahmen und verbesserten Konjunkturindikatoren konnte der S&P 500- Index im August erneut einen Jahreshöchststand erzielen. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen im 2. Quartal 2005 war erfreulicher als gedacht: Der Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal liegt nunmehr bei 14 %, wobei Energie- und Grundstoffunternehmen den stärksten Anteil an diesem Zuwachs hatten. Andererseits scheint der mittlerweile auf über 66 $ pro Barrel gestiegene Rohölpreis erste Auswirkungen auf den USKonsum zu haben: Insbesondere der verschlechterte Ausblick von Wal-Mart für das 3. Quartal 2005 hat entsprechenden Befürchtungen Auftrieb verliehen. Nachdem von Unternehmensseite vorerst kaum Impulse für den Aktienmarkt zu erwarten sind und zudem der September ein eher schwieriger Börsenmonat ist, könnte eine Konsolidierung mit etwas rückläufigen Kursen fällig sein. Unsere favorisierten Branchen sind weiterhin Energie, Industrie sowie Gesundheit (ausgenommen große Pharmaaktien). Technologie- und insbesondere Konsumaktien halten wir für fair bewertet bzw. rückschlaggefährdet.
Freundlicher Grundton bleibt bestehen
Am Rentenmarkt wirkt strukturell geringer Inflationsdruck einem anhaltenden Trend steigender Zinsen entgegen. Das Risiko, dass die FED ungeachtet der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter das Ziel verfolgt, die vorhandene Überschussliquidität „kontrolliert“ abzuschöpfen hat sich mit der Naturkatastrophe in den USA verringert, so dass eine daraus resultierende negative Wirtschaftsentwicklung ausbleiben könnte. Allerdings wird gegenwärtig aufgrund der hohen Ölpreise und der inzwischen sogar negativen Sparquote der Verbraucher ein anhaltend robuster Wachstumstrend zunehmend in Frage gestellt, was den positiven Grundton am Rentenmarkt noch begünstigt. Demzufolge sind wir gegenwärtig in den USA wie in Euroland gegenüber der Benchmark leicht übergewichtet.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 20,8 Mrd. Euro in 150 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 39,3 Mrd. Euro in 306 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.