USA: Handelsbilanzsaldo – wenig Hoffnung auf Entspannung
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1. Das Thema Leistungs- bzw. Handelsbilanzdefizit wird auch weiterhin die Finanzmärkte beschäftigen. Diese Schlussfolgerung lässt sich zumindest aus den heutigen Daten zur Handelsbilanz im Januar ziehen. Im Januar weitete sich der Saldo aus Exporten und Importen auf -58,3 Mrd. US-Dollar aus. Sowohl wir als auch die Mehrzahl der von Bloomberg befragten Analysten hatten zwar mit einer Ausweitung gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß (Bloomberg-Umfrage: -56,8 Mrd. US-Dollar, DekaBank: -56,5 Mrd. US-Dollar). Der Saldo der Handelsbilanz ergibt sich aus einer leichten Zunahme der Exporte (+0,4 % mom) sowie einem stärkeren Anstieg der Importe (1,9 %).
2. Einmal mehr zeigt sich, dass auf der Exportseite der Dienstleistungssektor einen stabilen positiven Wachstumsbeitrag liefern konnte (+1,0 % mom). Allerdings machen die Dienstleistungen nur rund 30 % der Gesamtexporte aus. Der Export von Gütern stagnierte dagegen nahezu (+0,2 % mom), was nach einem kräftigen monatlichen Anstieg im Dezember um 4,4 % durchaus erfreulich ist. Stärkere Zuwächse gab es im Januar vor allem bei den Telekommunikationsausrüstungen (3,1 % mom nach 11,7 %) und bei den Automobilen (3,5 % mom nach 3,7 %). Kräftigere Rückgänge wurden dagegen im Bereich der zivilen Luftfahrt (-6,9 % mom) sowie bei den Konsumgütern vermeldet (-2,0 % mom).
Auf der Importseite entwickelten sich sowohl die Güter (+1,9 %) als auch die Dienstleistungen (+1,5 %) ähnlich stark. In den vergangenen Monaten hat vor allem die Nachfrage nach Rohöl die Importentwicklung insgesamt stark beeinflusst. Im Februar sank die Ölnachfrage um 8 % gegenüber dem Vormonat nochmals stark, sie bremste also die Importdynamik. Haupttreiber auf der Importseite war schließlich die erhöhte Nachfrage nach Konsumgütern. Der monatliche Anstieg in dieser Teilstatistik betrug 6,0 % und macht vom Gesamtimportanstieg etwa ein Drittel aus.
3. Wo geht die Reise bezüglich des Handelsbilanzdefizits bzw. Leistungsbilanzdefizits in den kommenden Monaten hin? Die Antwort ist relativ einfach: Die Binnennachfrage in den USA wächst deutlich stärker als die der wichtigsten Handelspartner. Dies führt einmal zu einer starken Importentwicklung in den USA. Die Exportaussichten verbessern sich zwar prinzipiell durch die stetige Dollarabwertung. Gleichzeitig schwächt gerade diese Dollarabwertung die wirtschaftliche Entwicklung bei den wichtigsten Handelspartnern ab, sodass diese Entwicklung kurzfristig nicht stark genug sein wird, um eine weitere Ausweitung des Handelsbilanzdefizits zu verhindern. Der Weg zu neuen Rekordständen beim Handelsbilanzdefizit in den kommenden Monaten scheint recht wahrscheinlich zu sein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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