USA: Handelsbilanzdefizit weitet sich aus
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1. Das Handelsbilanzdefizit ist nach Angaben des Department of Commerce im August von leicht nach oben revidierten 58,0 Mrd. US-Dollar auf 59,0 Mrd. US-Dollar gestiegen (Bloomberg-Umfrage für den Saldo: -59,5 Mrd. US-Dollar, DekaBank: -60,0 Mrd. US-Dollar). Ursache für diesen Anstieg war ein deutlicher Erhöhung der Importe von Petroleumgütern. Die Importe stiegen aufgrund dessen im Monatsvergleich um 1,8 %, während die Exporte sich um 1,7 % erhöhten.
2. Gut ein Drittel des Exportanstiegs lässt sich auf den Bereich des zivilen Luftfahrzeugbaus zurückführen (25,0 %). Deutliche Zuwächse wurden aber auch im Bereich der Halbleiter (4,6 %) und im Bereich Telekommunikationsausrüstung (3,4 %) erzielt. Darüber hinaus verbuchte der Bereich der Automobile ein Plus von 4,3 %. Im Dienstleistungsbereich erhöhten sich die Ausfuhren moderat um 0,7 % gegenüber dem Vormonat. Insgesamt haben sich die Exporte im August besser als von uns erwartet entwickelt, zumal der Anstieg der Güterausfuhren in realer Rechnung um 2,5 % recht kräftig gewesen ist.
Auf der Importseite sind die bereits erwähnten Petroleumgüter, die im Monatsvergleich um 8,7 % angestiegen sind, der Haupttreiber gewesen. Hier schlug sich der im August deutlich gestiegene Rohölpreis nieder. Ohne die Petroleumgüter wären die Importe nur um 0,8 % (mom) angestiegen. Hierzu trug wiederum wesentlich der kräftige Anstieg der Einfuhren im Bereich der Automobile (5,9 %) bei. Nahezu stagniert haben die Importe von Konsumgütern (-0,3 %). In realer Rechnung nahmen die Güterimporte um 0,8 % zu. Nach einem Rückgang um 1,5 % im Vormonat deutet dies auf eine schwache Importentwicklung im dritten Quartal hin.
3. Die heutigen Daten sind vor allem im Hinblick auf unsere Prognose des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal von Interesse. In realer Rechnung können diese zur Abschätzung des Außenhandels aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen verwendet werden. Bisher gingen wir davon aus, dass die Importe im Quartalsvergleich stärker gestiegen sind als die Exporte und der Außenhandel eine Belastung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung darstellt. Die heutigen Zahlen legen dagegen nahe, dass der Außenhandel einen positiven Wachstumsbeitrag leistet. Eine genaue Abschätzung der Quartalsentwicklung des Außenhandels ist allerdings weiterhin sehr schwer. Denn der noch fehlende Monat September wird durch die Auswirkungen von „Katrina“ stark verzerrt sein. Sowohl die Exporte als auch die Importe dürften von dem Ausfall mehrerer wichtiger Häfen in der Region Louisiana betroffen sein.
4. Finanzmarktreaktionen: Der Devisenmarkt reagierte recht deutlich auf die vergleichsweise geringe Überraschung bei den Handelsbilanzzahlen. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar etwa 0,50 Cent und sank auf unter 1,1940 US-Dollar.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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