USA: Handelsbilanz mit geringer Defizitausweitung
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1. Das Handelsbilanzdefizit hat sich im Oktober nahezu erwartungsgemäß von nach oben revidierten 57,1 Mrd. US-Dollar auf 57,8 Mrd. US-Dollar ausgeweitet (Bloomberg-Umfrage: 57,4 Mrd. USDollar, DekaBank: 58,0 Mrd. US-Dollar). Die Exporte verzeichneten einen Anstieg um 0,9 % mom, die Importe um 1,0 % mom. Sieht man von Petroleumgütern ab, dann hat sich dieses Defizit auf 31,5 Mrd. US-Dollar verringert und damit den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren erreicht.
2. Auf der Exportseite ist es insbesondere der Teilbereich zivile Flugzeuge (21,9 % mom) der zum Exportwachstum beigetragen hat. Über 70 % des Exportanstiegs geht auf diese Produktgruppe zurück. Daneben sind die Exporte im Teilbereich Telekommunikation (4,4 %) und im Segment Halbleiter (1,6 %) angestiegen. Weniger exportiert als im Vormonat wurden dagegen Nahrungsmittel (-6,2 %) und Konsumgüter (-3,2 %). Der Anstieg der Importe geht vollständig auf den Teilbereich Petroleumgüter (8,2 %) und damit auf den gestiegenen Rohölpreis zurück. Ohne diesen preisbedingten Schub sind die Importe sogar im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken (-0,2 %). Verantwortlich für die Importschwäche sind Rückgänge bei Investitionsgütern (-1,2 %) und bei Lebensmitteln (-1,6 %), während Konsumgüter und Automobile leichte Zuwächse aufweisen (1,1 % bzw. 0,3 %).
3. Die Importschwäche (wenn man mal von den Petroleumgütern absieht) setzte sich somit auch im Oktober fort. Die Exportentwicklung war zwar im Oktober nicht besonders kräftig, der Ausblick ist indes weiterhin recht positiv. Die Weltwirtschaft hat in den vergangenen Monaten einen Wachstumsgang zurück geschaltet. Erkennbar ist letzteres beispielsweise an der Abwärtsbewegung des globalen Frühindikators, der anhand der OECD Frühindikatoren für 35 Länder von uns berechnet wird. Hierbei gewichten wir die einzelnen Länderindikatoren mit deren Kaufkraftparität. Aus Sicht der US-exportorientieren Unternehmen ist es aber dagegen sinnvoll, statt der Kaufkraftparitäten die US-Handelsgewichte zu verwenden. Während beispielsweise die kanadische Volkswirtschaft für die Weltwirtschaft mit einem Gewicht von 1,7 % nur eine geringe Rolle spielt, ist sie für die US-Wirtschaft mit einem US-Exportanteil von knapp 22 % der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Die zweite Berechnungsmethode zeigt, dass die Exportaussichten für die US-Unternehmen nach wie vor gut sind, denn beim handelsgewichteten Indikator ist am aktuellen Rand keine konjunkturelle Abschwächung zu erkennen. Dies ist allerdings nur der Mengeneffekt, d.h. zumindest die allgemeine Nachfrageentwicklung bei den wichtigsten Handelspartnern lässt von der sonst global feststellbaren Abschwächung noch nichts erkennen. Ob die US-Unternehmen in der Lage sind, diese Nachfragepotenziale zu heben, hängt offensichtlich auch von deren Wettbewerbsfähigkeit ab. Gemessen am handelsgewichteten Wechselkurs dürfte es den US-Unternehmen allerdings nicht schwer fallen, weiterhin von dem Wirtschaftswachstum der Handelspartner zu profitieren. Alleine in diesem Jahr hat der US-Dollar handelsgewichtet um über 7 % abgewertet, dies ist die stärkste Abwertung seit 2003 und seit Mitte der Siebzigerjahre gab es insgesamt nur drei Jahre (1986, 1987 und 2003) mit einer stärkeren Währungsabwertung. Somit dürfte auch in den kommenden Quartalen das für die USA eigentlich unübliche Phänomen zu beobachten sein, dass vom Außenhandel eher ein positiver als ein negativer Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt kommen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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