USA: Fed senkt Leitzins auf 4,25 %
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1. Das Federal Open Market Committee (FOMC) hat die Leitzinsen erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf 4,25 % gesenkt, dazu aber ein Statement abgegeben, das im Vergleich zur Ausgabe vom 31. Oktober wesentlich mehr Spielraum für weitere Zinsschritte offen lässt. Hatte die Fed Ende Oktober noch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums als wahrscheinlich bezeichnet, hat diese in den Augen der Notenbanker nun bereits begonnen. Als Ursachen hierfür nennen sie neben einer Verschärfung der Korrektur am Wohnimmobilienmarkt jetzt auch eine Abschwächung bei den Ausgaben von Unternehmen und Haushalten, was auf eine pessimistischere Einschätzung des wirtschaftlichen Ausblicks als am 31. Oktober hindeutet. Zudem spricht das FOMC nicht mehr davon, dass die bisherigen Leitzinssenkungen den Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen auf die wirtschaftliche Aktivität entgegenwirken sollen, sondern sagt lediglich, dass diese Maßnahmen auf längere Sicht ein moderates Wachstum unterstützen. Die Fed scheint somit in eine Phase eingetreten zu sein, in der sie die Lockerung ihrer Geldpolitik nicht mehr nur als präventive Maßnahme, sondern auch als Reaktion auf eine erkennbare Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds versteht.
2. Die Fed verweist auf eine Zunahme der Anspannungen auf den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen, während sie am 31. Oktober noch eine leichte Entspannung feststellte. Diese Entwicklung war auch ausschlaggebend dafür, dass das FOMC seine Einschätzung, Inflations- und Konjunkturrisiken hielten sich die Waage, aufgegeben hat. Stattdessen zieht es sich wieder auf die Formulierung vom 18. September zurück, wonach der wirtschaftliche Ausblick insgesamt von einer hohen Unsicherheit umgeben ist. Damit deuten die Notenbanker zwar nicht explizit, wohl aber implizit an, dass die Sorge vor einer wirtschaftlichen Abschwächung in ihren Überlegungen nun eine größere Rolle spielt als noch Ende Oktober.
3. Die Aussagen der Fed zur Inflation blieben im Vergleich zum Oktober nahezu unverändert. Das FOMC stellt der Verringerung der Kerninflation, die im Verlauf dieses Jahres zu beobachten war, die hohen Energie- und Rohstoffpreise gegenüber und sieht daher verbleibende Inflationsrisiken. Wir gehen für das kommende Jahr von einer Seitwärtsbewegung der Kerninflation aus, was die Fed im Zweifelsfall nicht daran hindern dürfte, die Leitzinsen weiter zu senken, falls sie dies für notwendig erachtet, um konjunkturelle Abwärtsrisiken abzuwenden.
4. Wir gehen von nur noch einer weiteren Leitzinssenkung auf dann 4,0 % am 30. Januar aus. Nach dem gestrigen Statement der Fed ist jedoch zu betonen, dass diese Prognose voraussetzt, dass erstens alarmierende Nachrichten von der konjunkturellen Seite in den nächsten Monaten ausbleiben und zweitens spätestens zu Beginn des kommenden Jahres eine deutliche Verbesserung der Bedingungen auf den Geld- und Kreditmärkten zu erkennen ist.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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