USA: Fed erhöht Leitzinsen auf 2,25 %
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1. Gestern erhöhte die Fed wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf ein Niveau von nun 2,25 %. Zum Fed-Statement vom 14.12.04 im Einzelnen:
„The Federal Open Market Committee decided today to raise its target for the federal funds rate by 25 basis points to 2-1/2 percent. The Committee believes that, even after this action, the stance of monetary policy remains accommodative and, coupled with robust underlying growth in productivity, is providing ongoing support to economic activity.”
Die Fed ist davon überzeugt, dass die Realwirtschaft aufgrund der robusten Wirtschaftsdynamik die jetzt beschlossene Zinserhöhungen verkraften kann.
“Output appears to be growing at a moderate pace despite the rise in energy prices, and labor market conditions have improved gradually. Inflation and longer-term inflation expectations remain well contained.“
Wie erwartet, wurde die „größte“ Änderung im Statement bei dem Absatz vorgenommen, der traditionell einen „Schnappschuss“ der US-Ökonomie darstellt. Das Statement nimmt auf den etwas schwächeren letzten Arbeitsmarktbericht Bezug, indem der Satzteil „labor market conditions have improved“ durch“labor market conditions have improved gradually“ ersetzt wurde. Wir erwarten, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt.
“The Committee perceives the upside and downside risks to the attainment of both sustainable growth and price stability for the next few quarters are roughly equal.”
Die Risiken zwischen Konjunktur und Inflation werden somit weiter als neutral angesehen.
“With underlying inflation still expected to be relatively low, the Committee believes that policy accommodation can be removed at a pace that is likely to be measured. Nonetheless, the Committee will respond to changes in economic prospects as needed to fulfill its obligation to maintain price stability.”
Dies bedeutet, dass die Fed vor dem Hintergrund niedriger Kerninflationsraten – die für die Fed relevante Kerninflationsrate des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben PCE lag im Oktober bei lediglich 1,5 % yoy – glaubt, den Zinserhöhungszyklus maßvoll („measured“) in Form von 25-Basispunkteschritten gestalten zu können. Sollten sich allerdings die Inflationsdaten verschlechtern, so sind prinzipiell auch Zinserhöhungen in Form von 50-Basispunkteschritten möglich.
„In a related action, the Board of Governors unanimously approved a 25 basis point increase in the discount rate to 3-1/4 percent. In taking this action, the Board approved the requests submitted by the Boards of Directors of the Federal Reserve Banks of Boston, New York, Philadelphia, Cleveland, Richmond, Atlanta, Chicago, St. Louis, Minneapolis, and Kansas City, Dallas, and San Francisco.”
Im Gegensatz zum letzten Zinsentscheid, an dem nur zehn der zwölf Distrikte des Federal Reserve Systems für eine Erhöhung des Diskontsatzes votierten, stimmten nun alle Fed-Distrikte für eine Erhöhung des Diskontsatzes. Auch die Präsidentin der Fed of San Francisco, Yellen, die als geldpolitische „Taube“ gilt, befürwortete somit den Zinsentscheid des FOMC.
2. Der Fahrplan der Geldpolitik sollte in den nächsten Monaten folgender sein: Am 1./2. Februar 2005 findet das traditionelle zweitägige Strategiemeeting der Fed zum Jahresanfang statt. Hier wird die Ausrichtung der Geldpolitik für das erste Halbjahr 2005 besprochen. Bis dahin erhält das FOMC noch zweimal Informationen über die Entwicklung des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben, und einen Arbeitsmarktbericht. Diese Daten sollten ausreichen, um zu entscheiden, ob die Wortwahl – und hier insbesondere das Wort „measured“ – auch im neuen Jahr beibehalten wird oder geändert werden muss. Sollte sich die Inflationsentwicklung schlechter als bislang erwartet entwickeln, so wäre eine Änderung der Risikoeinschätzung hin zu einer stärkeren Gewichtung der Inflationsrisiken möglich. Wir erwarten für das Jahr 2005 nur eine kleine Pause der Zinserhöhungen im August und eine Rückkehr des FOMC zu seiner Tradition, im Dezember die Zinsen nicht zur erhöhen. Daher prognostizieren wir für Ende 2005 ein Zinsniveau von 3,75 %.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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