USA: Euphorie in der Industrie hält an
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1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) hat sich im Mai entgegen den Erwartungen um 0,4 Indexpunkte auf 62,8 Indexpunkte leicht verbessert (Bloomberg-Umfrage: 61,5 Punkte; Deka- Bank: 61,0 Punkte). Zum siebten Mal in Folge lag dieser Konjunkturindikator über 60 Punkten. Welche Euphorie darin hartnäckig zum Ausdruck kommt, vermittelt der Blick auf das Schaubild mit der Zeitreihe seit 1977. Man muss schon gut 20 Jahre zurück blicken, um höhere Indexstände zu finden. So erreichte der ISM-Index Dezember 1983 einen Wert von 69,9 Indexpunkten. Nicht immer ist der Chicago-Einkaufsmanagerindex (letzten Freitag wurde ein überraschender Anstieg um 4,1 Indexpunkte auf 68,0 Punkte gemeldet) ein sicherer Fingerzeig für den nationalen Einkaufsmanagerindex, zumal auch die Mehrzahl anderer regionaler Indizes nachgegeben hat. Aber diesmal passten die Daten aus Chicago mit dem nationalen ISM-Index immerhin in der Veränderung zueinander. In jedem Fall befindet sich die amerikanische Industrie trotz des hohen Rohölpreises derzeit in einer guten Verfassung.
2. Entsprechend der Entwicklung des Gesamtindex stellen sich auch die einzelnen Subkomponenten günstig dar: Die Auftragseingangskomponente gab leicht um 2,2 Indexpunkte auf 62,8 Punkte nach, und die Beschäftigungskomponente erhöhte sich sogar von 57,8 Punkten auf 61,9 Punkte. Blickt man auf die Produktionskomponente, die sich von 67,0 Punkten auf 64,8 Punkte verringert hat, dann gehen wir fest davon aus, dass die Industrieproduktion im Mai abermals spürbar gestiegen sein wird (Veröffentlichung am 16. Juni).
3. Eine noch größere Überraschung boten die Bauausgaben für April, denn sie legten stark um 1,3 % gegenüber dem Vormonat zu (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: -0,3 %). Wir waren in unserer Prognose von einem Rückpralleffekt ausgegangen, der hinsichtlich des unüblich warmen März auch von der Witterung her naheliegend gewesen wäre. Jetzt ist der ohnehin schon kräftige Zuwachs vom März sogar noch spürbar um 0,9 Prozentpunkte auf 2,4 % nach oben revidiert worden, und der Rückpralleffekt ist ausgeblieben. Der Wohnungsbau zeigt sich von seiner positiven Seite. Es ist wahrscheinlich, dass derzeit Bautätigkeit mit Blick auf steigende Zinsen vorweggenommen wird. Vor diesem Hintergrund erwarten wir in den kommenden Quartalen wenig Schubkraft von den Wohnungsbauinvestitionen für die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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