Kommentar
16:39 Uhr, 25.03.2009

USA: Erste Hoffnungssignale von den Auftragseingängen

1. Ausnahmsweise einmal frei von verzerrenden Sondereffekten sind die Auftragseingänge für langlebige Güter im Februar um 3,4 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Dies ist nicht nur eine positive Überraschung gewesen (Bloomberg-Median und DekaBank: -2,5 %), sondern der erste Anstieg seit Juli 2008 und zudem der höchste seit Dezember 2007. Rechnet man den volatilen Transportsektor heraus, war der monatliche Anstieg mit 3,9 % sogar noch etwas höher und der stärkste seit August 2005. Nach den guten Februarzahlen zum Einzelhandel sind dies die zweiten überraschend positiven realwirtschaftlichen Daten, die auf ein Abflachen der bislang deutlich ausgeprägten konjunkturellen Abwärtsdynamik hinweisen.

2. Der Blick in die Details zeigt, dass der Orderzuwachs auf breiter Basis erfolgte und sich nur die Auftragseingänge für Erze im Vormonatsvergleich verschlechtert haben. Zwei Teilbereiche stechen aus dem insgesamt positiven Gesamtbild noch hervor: Im Bereich Maschinen wurde zumindest der sehr starke Rückgang des Vormonats aufgeholt. Der Maschinenbau gilt als ein sehr konjunktursensibler Bereich, sodass der Februaranstieg durchaus als konjunkturelles Hoffnungssignal interpretiert werden kann. Ebenso erfreulich ist der Zuwachs im Bereich Computer & Elektronik, denn im Bereich Computer / Software wird von den US-Unternehmen mit Abstand am meisten investiert. Der hieraus resultierende positive Ausblick bezüglich der Investitionstätigkeit wird unterstrichen durch den Anstieg der Auftragseingänge für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau). Der monatliche Zuwachs um 6,6 % in dieser statistischen Abgrenzung ist der höchste seit September 2004 und damit außergewöhnlich kräftig.

3. Zusammen mit den Auftragseingängen werden auch die Daten zu den Auslieferungen veröffentlicht. Hier interessiert in erster Linie die Entwicklung der Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau), die frühzeitig Informationen hinsichtlich der aktuellen Investitionstätigkeit liefert. Diese sind im Februar um 0,6 % angestiegen und haben damit zumindest eine vorläufige Bodenbildung vollzogen.

4. Schwenkt die US-Wirtschaft wieder auf einen nach oben gerichteten Wachstumspfad ein? Die Februarzahlen sind überraschend und eindeutig positiv zu bewerten. Gleichwohl wurde sowohl bei den Auftragseingängen als auch bei den Auslieferungen der Vormonat deutlich nach unten revidiert. Trotz der positiven Februarüberraschung könnte die Investitionstätigkeit der Unternehmen im ersten Quartal 2009 schwächer sein, als bislang von uns erwartet. Der Ausblick hellt sich dennoch auf, weil der Orderzuwachs aufgrund seiner Vorlaufeigenschaft signalisiert, dass weitere Zuwächse bei den Auslieferungen in den kommenden Monaten zumindest möglich sind. Bislang erwarten wir bis Ende dieses Jahres jedoch eine schrumpfende Investitionstätigkeit der Unternehmen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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