Kommentar
17:01 Uhr, 14.04.2010

USA: Einzelhandelsumsätze steigen dank Autohändler kräftig an

1. Die kräftige Konsumdynamik scheint weiterhin intakt zu sein. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im März im Vergleich zum Vormonat um 1,6 % etwas stärker als erwartet an (Bloomberg-Median: 1,2 %, DekaBank: 1,4 %). Der starke Zuwachs sowie die Marktüberraschung resultieren in erster Linie aus der Umsatzentwicklung der Autohändler. So war das Umsatzplus in der Teilabgrenzung „ohne Autohändler“ mit 0,6 % schwächer und entsprach nahezu exakt den Erwartungen (Bloomberg-Median: 0,5 %, DekaBank: 0,6 %). Die Benzinpreisentwicklung spielte in diesem Monat keine Rolle, sodass in der Teilabgrenzung „ohne Autohändler und Tankstellenbetreiber“ mit 0,7 % ein ähnlich hohes Umsatzplus ausgewiesen wurde. Einen vermutlich witterungsbedingt größeren Anstieg verzeichneten die Baumärkte, sodass das Umsatzplus der so genannten BEA-Abgrenzung mit 0,5 % schwächer als im Vormonat ausfiel.1 Zusammen mit den Märzdaten wurden allerdings auch die beiden Vormonate der Gesamtumsätze relativ deutlich nach oben revidiert. Rechnet man diese in den Märzanstieg ein, dann entspräche dies einem monatlichen Zuwachs um 2,2 %.

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2. Bekanntlich war der Februar bedingt durch zwei Schneestürme und unüblich kalte Temperaturen gesamtwirtschaftlich ein eher schwächerer Monat. Diese Schwäche zeigte sich allerdings nicht in der allgemeinen Umsatzentwicklung, wenn man von den Baumärkten und den Autohändlern absieht. Folglich blieb auch der positive Rückpralleffekt im März aus. Die Zuwächse in den einzelnen Bereichen sind daher auch jeweils für sich betrachtet wenig spektakulär. Durchaus möglich ist, dass die insgesamt gute Umsatzentwicklung auf das verhältnismäßig frühe Osterfest in diesem Jahr zurückzuführen ist.

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3. Die Konsumentwicklung ist nach wie vor überraschend gut, wenngleich der Umsatzanstieg im März eher einen Ausreißer nach oben dargestellt haben dürfte. Im April muss es allerdings nicht zwingend zu einem negativen Rückpralleffekt kommen: Die Mehrzahl der Bundesstaaten starten in diesem Monat das vom Bund gefördert Programm „Cash for Appliances“. Hintergrund hier ist, dass man beim Kauf eines energiesparsameren Haushaltsgeräts einen Rabatt erhält. Die Bundesstaaten konnten selbst darüber entscheiden, wann sie dieses Programm durchführen. Die Gesamthöhe dieses Förderprogramms ist mit 300 Millionen US-Dollar nicht besonders hoch. Weil es aber einen prozentualen Rabatt darstellt, ist der Gesamteffekt sicherlich deutlich höher und könnte sich durchaus in Umsatzzahlen bemerkbar machen. Ähnlich wie die Abwrackprämie für Automobile lässt sich hieraus aber keine dauerhafte Konsumdynamik ableiten. Der Rückpralleffekt erfolgt somit einen Monat später.

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Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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