USA: Einzelhandelsumsätze stark
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1. Die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im vergangenen Jahr wurde häufig durch die Verkäufe der Autohändler und durch die Umsätze der Tankstellenbetreiber (bedingt durch die volatilen Benzinpreise) beeinflusst. Auch im letzten Monat des Jahres war dies zu beobachten. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Dezember im Monatsvergleich um 1,2 % (Bloomberg-Umfrage: 1,1 %; DekaBank: 0,9 %), während bereinigt um die Umsätze der Autohändler nur ein geringes Plus von 0,3 % übrig blieb (Bloomberg- Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,6 %). Gebremst wurde der Anstieg der Einzelhandelsumsätze durch einen vergleichsweise kräftigen Umsatzrückgang der Tankstellenbetreiber (-2,0 % mom).
2. Der starke Umsatzanstieg der Autohändler um 4,6 % dürfte (einmal mehr) einer Rabattaktion geschuldet sein. Dagegen schlug sich bei den Umsätzen der Tankstellenbetreiber der um über 6 % gefallene Benzinpreis durch. Der Versandhandel, in dem auch der Internetverkauf enthalten ist, verzeichnete dagegen zum wiederholten Mal einen robusten Umsatzzuwachs um 1,9 %. Die Baumärkte, die einen Hinweis auf die Bautätigkeit liefern, konnten sich ebenfalls über einen Umsatzanstieg um 1,2 % freuen. Schließlich erzielten die Möbelhändler mit einem Umsatzplus um 2,0 % nach den Autohändlern den größten Umsatzanstieg.
3. In gut zwei Wochen werden die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2004 bekannt gegeben. Bis dahin werden nur noch wenige monatliche Daten veröffentlicht, die für eine genaue Abschätzung notwendig sind, sodass sich mit den heutigen Zahlen eine erste Vorabschätzung anbietet. Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass der private Konsum im vierten Quartal wieder einmal äußerst kräftig gewesen ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als der durch die hohen Benzinpreise verursachte Kaufkraftentzug im vierten Quartal etwa 11 Mrd. US-Dollar betrug. Das entspräche einer Bremswirkung auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von etwa 0,4 Prozentpunkten (qoq, annualisiert). Bezüglich der Investitionstätigkeit sind noch die Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen für Dezember, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden, von Interesse. Mit diesen lässt sich dann die Prognose für die Bautätigkeit im vierten Quartal, die nach bisherigen Informationen eher schwach gewesen ist, komplettieren. Ähnliches gilt für die Lagerinvestitionen, für die bisher nur die Lagerbestände im Oktober bekannt sind. Ein weiterer Baustein für die Prognosen der Teilaggregate des Bruttoinlandsprodukts wurde gestern mit den Handelsbilanzzahlen für November geliefert. Selbst wenn man für den Dezember einen stärkeren Rückprall bei den Exporten und den Importen unterstellt, dürfte der negative Wachstumsbeitrag vom Außenhandel im vierten Quartal etwa einen bis eineinhalb Prozentpunkte (qoq, annualisiert) betragen haben. Fasst man die bisherigen Informationen zusammen, so dürfte ein auf das Jahr hochgerechneter Quartalsanstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,5 % bis 4,0 % (annualisiert) dennoch realistisch sein.
4. Die stärkere Bewegung am US-Rentenmarkt, die Schlag 14:30 Uhr begann, erfolgte nicht in Reaktion auf die Einzelhandelszahlen, sondern vielmehr auf die enttäuschende Veröffentlichung der Daten für die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese lagen in der ersten Kalenderwoche 2005 mit 367.000 um fast 30.000 über dem Durchschnitt der letzten Wochen. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem Wert von 340.000 gerechnet. Allerdings fallen die Werte in der Zeit um den Jahreswechsel des öfteren etwas höher aus, da viele Einzelhändler und Bauunternehmer in dieser Zeit Beschäftigte entlassen. Zudem ist bis Mitte Januar noch Ferienzeit, was die Zahlen ebenfalls nach oben verzerrt. Wir gehen weiterhin von einem anhaltenden Beschäftigungsaufbau aus.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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