USA: Einzelhandelsumsätze enttäuschen erstmals wieder
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1. Man hätte sich schon fast daran gewöhnen können. Viermal in Folge überraschte die monatliche Entwicklung der Einzelhandelsumsätze positiv. Jede Serie endet irgendwann einmal und nun auch diese: Die Einzelhandelsumsätze verringerten sich überraschend um 0,3 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg- Median: 0,5 %; DekaBank: 0,6 %). Die negative Überraschung hatte grundsätzlich nichts mit einem Sondereffekt zu tun, denn sie lässt sich auch in den Teilabgrenzungen wieder finden. So sanken auch die Umsätze „ohne Autohändler“ um 0,2 % (Bloomberg-Median: 0,3 %, DekaBank: 0,4 %) sowie in der Abgrenzung „ohne Autohändler und Tankstellenbetreiber“ um 0,3 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,2 %). Und auch die so genannte BEA-Abgrenzung zeigt, dass es nach einem kräftigen Vormonat zu einem Rückpralleffekt gekommen ist.1 Allerdings ist die Enttäuschung über die Dezemberzahlen nicht besonders groß, weil vor allem die Novemberdaten vergleichsweise deutlich nach oben revidiert worden sind. Ohne diese Aufwärtsrevisionen wären die Umsätze im Dezember insgesamt um 0,3 % gegenüber dem Vormonat angestiegen.
2. Unsere Detailübersicht verdeutlicht, dass die meisten Teilbereiche Umsatzrückgänge im Dezember aufweisen. Am deutlichsten wird dies bei den Elektronikhändlern. Hier könnte die Ankündigung der nächsten Abwrackprämie und zwar für Gebrauchsgüter (Cash for Appliances) eine Belastung dargestellt haben. Schwächer als erwartet waren auch die Umsätze der Autohändler, zumal die Anzahl der Fahrzeugverkäufe im Dezember leicht angestiegen war und hier das Vormonatsplus nicht nach oben revidiert wurde.
3. Die Umsatzentwicklung im Dezember ist sicherlich eine Enttäuschung. Die schwächer als erwartete Beschäftigungsentwicklung im Dezember konnte auf die ungünstigen Witterungsbedingung zurückgeführt werden. Dieses Argument gilt hinsichtlich der Umsatzentwicklung nur in abgeschwächter Form. Während der Arbeitsmarktbericht in einer speziellen und in diesem Fall ungünstigen Woche erhoben wurde, werden die Umsätze über den gesamten Monat ermittelt. Insgesamt war der Dezember 2009 ein eher durchschnittlicher Wettermonat. Tatsächlich wird die Umsatzschwäche im Dezember durch den stärkeren Novemberwert nahezu ausgeglichen. Einen grundsätzlichen Änderungsbedarf für unsere Konsumprognose lässt sich aus den heutigen Daten nicht ableiten.
4. In 2009 sanken die Einzelhandelsumsätze im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um über 6 %. Dies ist mit großem Abstand das schlimmste Jahr für den Einzelhandel gewesen. Am stärksten betroffen waren von diesem Umsatzeinbruch die Tankstellenbetreiber (-24 %), die Fahrzeughändler (-12 %), die Baumärkte (-11 %) und die Möbelhändler (-11 %). Allerdings kann die Interpretation von Statistiken durchaus ihre Tücken haben, denn der absolute Tiefpunkt bei der Umsatzhöhe lag bereits im Dezember 2008. Seit diesem Umsatztiefstand liegt sogar ein Plus von über 5 % vor.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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