USA: Einkaufsmanagerindex ISM fällt deutlich
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1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) ist im Dezember von 58,1 auf 54,2 Punkte gefallen. Dies war für die Märkte wie auch für uns, die wir zumindest vorsichtiger in unserer Prognose waren, eine deutliche Enttäuschung (Bloomberg-Median: 57,5 Punkte, DekaBank: 56,7 Punkte).
2. Der Rückgang des Index erfolgte auf breiter Basis. Die Produktionskomponente verlor um 3,6 Punkte auf 57,0 Punkte, die Auftragseingangskomponente um 4,3 Punkte auf 55,5 Punkte. Die Beschäftigungs-komponente ging um 3,9 Punkte auf 52,7 Punkte zurück. Dieser schwache Wert bestärkt uns in der Progno-se, dass am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht ein erneuter Rückgang der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe zu erwarten ist. Rückläufig waren auch die Komponenten für Lagerbestände (von 49,3 auf 47,2 Punkte) und für die Lieferfristen (von 58,3 auf 53,5 Punkte). Positiv ist hinsichtlich des Inflationsdrucks die Tatsache zu werten, dass die – nicht in den Gesamtindex eingehende – Komponente für die bezahlten Preise nochmals spürbar zurückging von 74,0 auf 63,0 Punkte.
3. Die Bauausgaben legten im November schwächer als erwartet um 0,2 % gegenüber dem Okto-ber zu (Bloomberg-Median: 0,7 %; DekaBank: 0,6 %). Allerdings wurden die Vormonate deutlich nach oben revidiert, sodass die Jahresveränderungsrate jetzt immer noch bei stolzen 7,8 % liegt.
4. Der Stimmungsrückgang bei den Einkaufsmanagern im verarbeitenden Gewerbe zum Jahresende ist zwar enttäuschend. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Werte der vergangenen Monate sehr hoch waren. Angesichts der Tatsache, dass die konjunkturelle Expansion in der zweiten Jahreshälfte 2006 abflachen wird, ist dieser Dezemberwert realistisch und bietet keinen Anlass zur Besorgnis. Weiter-hin liegen alle wichtigen Teilkomponenten deutlich über der Expansionsgrenze von 50 Punkten. Damit stützt der heute veröffentlichte ISM-Index unsere Prognose, dass die US-Konjunktur im ersten Halbjahr 2006 noch kräftig wächst, dann aber langsam an Dynamik verliert.
5. Finanzmarktreaktionen: Die Rentenmärkte reagierten mit Kursgewinnen auf die enttäuschenden Daten des Einkaufsmanagerindex, insbesondere wohl auch auf die rückläufige Preiskomponente. Die 10-jährigen US-Renditen gaben innerhalb einer Stunde nach Veröffentlichung der Daten um knapp 5 Basispunkte auf unter 4,36 % nach. Dies spiegelt erneut aufflackernde Spekulationen wider, dass die US-Notenbank Fed die Leitzin-sen doch nicht so stark anheben wird, wie es derzeit erwartet wird. Doch spätestens die positiven Arbeits-marktdaten am Freitag werden diese Spekulationen wieder zunichte machen. Wir halten weiterhin an un-serer Prognose fest, dass die Fed im Mai letztmalig die Zinsen auf dann 5,00 % erhöht. Die 10-jährigen Bundrenditen sanken um knapp 3 Basispunkte auf unter 3,33 %. Beim Euro-Dollar-Kurs und beim DAX waren zwar keine deutlichen Reaktionen um 16.00 Uhr zu sehen, doch der Verlauf in der folgenden Stunde zeigt, dass auch diese beiden Märkte die Daten entsprechend verarbeiteten. Der Euro gewann inner-halb der folgenden Stunde gegenüber dem US-Dollar um 0,3 Cent auf 1,1980. Der DAX dagegen machte in derselben Zeit fast den ganzen Tagesgewinn zunichte. Er verlor 30 Punkte auf 5455 Punkte um 17.00 Uhr.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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