USA: Beschäftigungsentwicklung etwas schwächer<br />
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1. Der Arbeitsmarktbericht für August bot hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung keine große negative Überraschung. Die Anzahl der Beschäftigten erhöhte sich im August zwar nur um 169.000 Personen – die Bloomberg-Umfragen lagen bei 190.000, während wir 180.000 erwartet hatten –, gleichwohl wurden die beiden Vormonate um insgesamt 44.000 zusätzliche Stellen nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote konnte sogar positiv überraschen. Im August verringerte sich die Arbeitslosenquote auf 4,9 %. Dieses Niveau wurde zuletzt vor genau vier Jahren ermittelt. Sowohl unsere Prognose als auch der Median der Bloomberg-Umfrage lagen bei 5,0 %. Eine negative Überraschung ist, dass sich die durchschnittlichen Stundenlöhne im August nur um 0,1 % gegenüber dem Vormonat erhöht haben. Dass sich der starke Anstieg vom Vormonat (+0,4 % mom) im August nicht wiederholen würde, war zu erwarten gewesen. Dennoch ist dieser geringe Anstieg als Enttäuschung zu bewerten.
2. Die Beschäftigungsentwicklung wurde im August einmal mehr durch das verarbeitende Gewerbe belastet. Der Beschäftigungsabbau in diesem Sektor betrug diesmal 14.000 Personen. Das produzierende Gewerbe konnte insgesamt einen Beschäftigungsanstieg erzielen, weil (einmal mehr) die Beschäftigung im Baugewerbe zunahm. Der im Vergleich zum Vormonat insgesamt geringere Beschäftigungsaufbau resultiert aus einer schwächeren Entwicklung in Dienstleistungsgewerbe und hier vor allem in den Bereichen Einzelhandel, Staatsunternehmen und Unternehmensdienstleister.
3. Fazit: Die Arbeitsmarktentwicklung im Juli ist sehr kräftig gewesen. Dies zeigte sich am Beschäftigungszuwachs von 242.000 Personen, am Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne und schließlich an dem gestern veröffentlichten Zuwachs der Löhne und Gehälter (siehe Volkswirtschaft Aktuell vom 01.09.05). Die Arbeitsmarktentwicklung im August kann an diese kräftige Dynamik nicht ganz anknüpfen. Hierfür spricht der geringere Beschäftigungsanstieg sowie die geringere Dynamik der durchschnittlichen Stundenlöhne. Damit dürften die privaten Einkommen zwar auch im August moderat ansteigen. Gleichwohl wurden die privaten Haushalte im August durch einen deutlichen Anstieg der Benzinpreise belastet. Dieser Kaufkraftentzug wird sich vermutlich in einer real geringeren Konsumdynamik im August widerspiegeln. In unserer Prognose des privaten Konsums und damit des Bruttoinlandsprodukts ist diese Entwicklung ausreichend berücksichtigt.
4. Finanzmarktreaktionen: Die Märkte reagierten nur geringfügig auf die Daten – was auch nicht überrascht, da die Beschäftigungszahlen zusammen mit der Aufwärtsrevision der Vormonate in etwa den Markterwartungen entsprachen. Die 10-jährigen Bundrenditen legten innerhalb der ersten halben Stunde nach Bekanntgabe der Daten um 2 ½ Basispunkte auf 3,075 % zu, die Renditen für US-Treasuries um etwa vier Basispunkte auf kurzzeitig 4,05 %. Der Euro verzeichnete kurzfristig stärkere Ausschläge, setzte dann aber seinen einige Stunden zuvor begonnenen Abwärtstrend weiter fort und lag anschließend wieder bei über 1,25 Euro je US-Dollar. Der DAX legte innerhalb kurzer Zeit um über 20 Punkte zu.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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