USA: Beige Book meldet begrenzte Weitergabe gestiegener Energiekosten
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1. Die zwölf Federal Reserve Banks kommen in der jüngsten Ausgabe des Beige Book zu einer überwiegend optimistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA. Im verarbeitenden Gewerbe sind die Auftragseingänge und Auslieferungen in der Mehrzahl der Distrikte gestiegen, zum Teil mit starkem Tempo. Die befragten Unternehmen erwarten auch für die nahe Zukunft eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit. Die meisten Distrikte stellen auch ein anhaltendes Wachstum der Einzelhandelsumsätze fest. Der Absatz von Autos liefert ein gemischtes Bild. Während die meisten Distrikte schwächere Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr melden, sehen sie dennoch eine Verbesserung im Vergleich zum Jahresanfang. Insgesamt beschreibt dieses Beige Book die Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität als etwas dynamischer als noch die vorangegangene Ausgabe, da nun eine größere Zahl an Federal Reserve Banks das Wachstum in ihren jeweiligen Regionen als kräftig oder zunehmend einstuft.
2. Der Grad der Anspannung am Arbeitsmarkt wird von den Federal Reserve Banks nun ebenfalls als etwas stärker eingeschätzt als noch im März. Eine besondere Knappheit an Arbeitskräften wird im Transportgewerbe sowie in der Energieerzeugung gesehen. Zeitarbeitsfirmen in verschiedenen Fed-Distrikten melden eine gestiegene Nachfrage nach Fachkräften aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Obwohl die Arbeitsnachfrage im verarbeitenden Gewerbe regional uneinheitlich eingestuft wird, konstatieren die meisten Federal Reserve Banks eine Zunahme der Neueinstellungen. Hinsichtlich der Lohnentwicklung ergibt sich ebenfalls kein eindeutiges Bild. Während etwa die Hälfte Distrikte ein moderates Lohnwachstum vermeldet, sehen die übrigen eine Beschleunigung oder ein anhaltend hohes Tempo.
3. Der Kostendruck wird von den befragten Unternehmen als anhaltend hoch beschrieben, obwohl in keinem Fed-Distrikt eine Beschleunigung der Kostenentwicklung festgestellt wurde. Wie schon im vorangegangenen Beige Book werden neben den hohen Energiepreisen insbesondere Metalle und Baumaterialien als ursächlich für höhere Kosten genannt. Erstmals wird nun auch auf Lieferengpässe für Stahl, Aluminium und Baumaterialien hingewiesen. In vielen Fed-Distrikten wird berichtet, dass Unternehmen versuchen, ihre Absatzpreise anzuheben, obwohl die Preissteigerungen meist hinter der Kostenentwicklung zurückbleiben. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe wird aufgrund des intensiven Wettbewerbs ein nur geringer Spielraum für Preiserhöhungen gesehen. Demgegenüber geben viele Transportdienstleister an, zu einer Anhebung ihrer Frachtraten in der Lage zu sein, da sie sich einer starken Nachfrage gegenübersehen.
4. Eine andere Folge der hohen Energiepreise ist in einem Kaufkraftverlust auf Seiten der Konsumenten zu erkennen. Mehrere Federal Reserve Banks sehen hierin die Ursache für schwächer als erwartete Einzelhandelsumsätze, Autoverkäufe und Ausgaben für Urlaubsreisen. Einige sprechen sogar von einem Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung in den Sommermonaten.
5. Die Entwicklung an den Immobilenmärkten spiegelt erneut große Unterschiede zwischen der Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsbauten wider. Die Preisentwicklung von Wohnimmobilien hat sich in den meisten Regionen verlangsamt, was von den jeweiligen Federal Reserve Banks oft als gesunde Marktentwicklung eingestuft wird. In den meisten Distrikten steigen die Bestände zum Verkauf stehender Häuser und die Bautätigkeit ist vielerorts rückläufig. Eine Ausnahme bildet der Westen der USA, wo von einem anhaltend hohen Aktivitätsniveau berichtet wird. Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien zieht in den meisten Regionen an, was sich auch in geringeren Leerstandsraten und steigenden Mieten niederschlägt. Insbesondere im Westen und Mittleren Westen scheint daraus auch eine zunehmende Bautätigkeit zu folgen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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