USA: Auftragseingänge signalisieren gute Investitionsdynamik
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1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im April um 0,6 % gegenüber dem Vormonat etwas schwächer als erwartet angestiegen (Bloomberg-Median: 1,0 %, DekaBank: 0,5 %). Allerdings wurde der Vormonat von 4,3 % mom auf 5,0 % nach oben revidiert. Gewichtiger ist, dass in der Teilabgrenzung „ohne Transport“ ein monatliches Plus um 1,5 % stattfand und hier die Märkte positiv überrascht wurden (Bloomberg-Umfrage: 0,6 %).
2. Bedingt durch eine Vielzahl an Großaufträgen für Boeing stiegen die Auftragseingänge im Bereich des zivilen Flugzeugbaus in den Monaten Februar (67 % mom) und März (54 % mom) deutlich an. Im April meldete Boeing ebenfalls einen regen Auftragseingang, allerdings etwas schwächer als zuvor, sodass in diesem Bereich die Auftragseingänge um 10,7 % gegenüber dem Märzniveau gesunken sind. Ein negativer Rückpralleffekt lässt sich auch bei Maschinen feststellen. Neben einer Beinahestagnation im Bereich Computer & Elektronik werden für die weiteren Bereiche Zuwächse der Auftragseingänge gemeldet. Die im Hinblick auf die Investitionstätigkeit interessanten Auftragseingänge für Investitionsgüter ohne Verteidigung verringerten sich zwar um 0,8 % gegenüber dem Vormonat. Allerdings ist dieser Rückgang auf den zivilen Flugzeugbau zurückzuführen. Rechnet man diesen Teilbereich heraus, so ergibt sich ein monatlicher Zuwachs um 1,2 %.
3. Bereits vergangene Woche wurde zusammen mit den Daten zur Industrieproduktion für April (siehe Volkswirtschaft Aktuell vom 16.05.) ein monatlicher Zuwachs um 0,9 % mom im Teilbereich „Business Equipment“ gemeldet. Dies ließ sich bereits als Anzeichen einer stärkeren Investitionstätigkeit im April interpretieren. Mit dem heute gemeldeten Zuwachs der Auslieferungen für Investitionsgüter ohne Verteidigung im April um 0,9 % mom wird diese zunehmende Investitionsdynamik im laufenden Quartal bestätigt. Eine höhere Relevanz haben hierbei die heutigen Daten, da die Auslieferungen vom Bureau of Economic Analysis zur Abschätzung der Ausrüstungsinvestitionen in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen verwendet werden. Das untere Schaubild zeigt, dass die Abwärtsbewegung der Auslieferungen, die teilweise durch Sondereffekte bedingt wurde, kein Auftakt zu Schlimmerem gewesen ist. Die gute Entwicklung der Auslieferungen in den beiden vergangenen Monaten sowie die der Auftragseingänge für Investitionsgüter (die einen Vorlauf gegenüber der tatsächlichen Investitionstätigkeit von rund drei Monaten besitzen) sind eindeutig positive Signale für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten.
4. Hinsichtlich der Aktivität im Bereich des privaten Wohnungsbaus für das laufende Quartal gab es heute ebenfalls positive Hinweise. Die Neubauverkäufe stiegen im April um 16,2 % gegenüber dem Vormonat auf 981.000 (annualisiert). Dies war der kräftigste monatliche Zuwachs in den vergangenen 14 Jahren. Ein Blick auf die Jahresveränderungsrate zeigt aber, dass diese mit -10,6 % weiterhin im negativen Bereich ist. Neben den Verkaufszahlen wurden auch Preisdaten veröffentlicht. Der Medianpreis brach um über 11 % gegenüber dem Vormonat geradezu ein. Allerdings hat diese Preisstatistik für die Entwicklung der tatsächlichen landesweiten Immobilienpreise keinen Erklärungsgehalt. Zusammen mit der überraschend guten Entwicklung der Baubeginne im April (siehe ebenfalls Volkswirtschaft Aktuell vom 16.05.) mehren sich nun die Anzeichen für ein Ende der Wohnungsbaurezession im laufenden Quartal.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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