Kommentar
17:25 Uhr, 26.05.2004

USA: Auftragseingänge mit kleinem Dämpfer

1. Die Auftragseingänge für Gebrauchsgüter haben in den vergangenen beiden Monaten außerordentlich starke Zuwächse aufgewiesen. Im April kam es nun zu einem Rückpralleffekt. Die Auftragseingänge sanken um 2,9 % gegenüber dem Vormonat. Dies ist zwar stärker als erwartet (Bloomberg-Umfrage: -0,9 %; DekaBank: -1,0 %), der faktische Prognosefehler hält sich allerdings in Grenzen, da die Veränderungsrate des Vormonats von 5,0 % auf 5,7 % nach oben revidiert worden ist. Die von uns häufig zitierte Teilkomponente für Investitionsgüter (ohne Verteidigung) weist ein ähnliches Bild auf: Im April sanken die Auftragseingänge zwar um 2,7 % jedoch wurde der Vormonat auf 6,0 % von vorher 4,2 % kräftig nach oben revidiert.

2. Die heutigen Daten zeigen einmal mehr die hohe Volatilität der Statistik für Auftragseingänge. Diese resultiert teilweise aus Großaufträgen im Bereich der Flugzeughersteller. Die Auftragseingänge für Flugzeuge ohne Verteidigung sind beispielsweise im Februar um 33,7 % und im März um 16,1 % angestiegen. Auch hier ist der Rückgang im April um 9,7 % nicht wirklich überraschend. Aufgrund dieser hohen Volatilität der Statistik für Auftragseingänge betrachten wir den gleitenden 3-Monatsdurchschnitt. Hierbei zeigt sich, dass der starke Aufwärtstrend der vergangenen Monate durch die schwachen Aprilzahlen nur einen kleinen Dämpfer erhalten hat. Die Auftragslage insbesondere für Investitionsgüter (ohne Verteidigung) ist weiterhin gut und Zweifel an einer fortgesetzten Investitionstätigkeit sind nicht angebracht.

3. Die Auftragseingänge sind, speziell in der Abgrenzung für Investitionsgüter, einer der wichtigsten Vorlaufindikatoren für die Investitionstätigkeit. Die Historie zeigt, dass der Vorlauf ca. drei Monate beträgt. Für das laufende Quartal sind die Auslieferungen (Shipments) allerdings relevanter, denn diese werden zur Berechnung der Investitionen in der VGR-Statistik vom Bureau of Economic Analysis direkt verwendet. Im April gab es zwar nur einen leichten Anstieg um 0,1 % gegenüber dem Vormonat. Allerdings betrug das Vormonatsplus 3,3 %, sodass auch diese Zahlen für eine kräftige Investitionstätigkeit im zweiten Quartal sprechen. Hinzu kommt, dass der Märzwert nach oben revidiert worden ist, wodurch die gewerblichen Investitionen im ersten Quartal voraussichtlich ebenfalls nach oben korrigiert werden dürften. Diese Daten werden Morgen mit der Revision des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal bekannt gegeben, für das wir eine Aufwärtsrevision auf 4,5 % (annualsiert) erwarten.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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