USA: Arbeitsmarktbericht – es hellt sich auf!
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1. Bricht die konjunkturelle Dynamik ab, oder kann die US-Volkswirtschaft auch mit hohen Rohölpreisen sowie steigenden Leitzinsen weiter wachsen? Zur Beantwortung dieser Frage liefert der heutige Arbeitsmarktbericht für April eine eindeutige Antwort: Sie wächst weiter. Im April wurden außerhalb der Landwirtschaft 274.000 zusätzliche Stellen geschaffen (Bloomberg-Umfrage: 174.000 Personen, Deka- Bank: 200.000 Personen), die beiden Vormonate wurden insgesamt um 93.000 Personen nach oben revidiert, die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich um 0,3 % (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %, Deka- Bank: 0,3 %) und schließlich stieg auch die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 33,9 Stunden was einem Monatsanstieg von 0,6 % entspricht. Die Stagnation der Arbeitslosenquote bei 5,2 % ist hinsichtlich der Einkommensentwicklung der privaten Haushalte zwar nebensächlich, rundet aber das positive Bild des Arbeitsmarktberichtes ab (Bloomberg-Umfrage: 5,2 %, DekaBank: 5,3 %). Der Arbeitsmarktbericht ist insgesamt einer der stärksten in der aktuellen Beschäftigungsaufbauphase.
2. Die Teilstatistiken für die Beschäftigungsentwicklung zeigen einen positiven Rückprall zum Vormonat. Im März war der Beschäftigungsaufbau in allen Teilbereich fast gleichermaßen schwach. Im April wurde dagegen in allen Teilbereichen mehr Beschäftigung aufgebaut oder zumindest weniger als im Vormonat abgebaut. Der einzige Bereich, in dem wieder einmal Beschäftigung abbaut worden ist, ist das verarbeitende Gewerbe mit einem Rückgang von -6.000 Personen (Bloomberg-Umfrage: -5.000 Personen, Deka- Bank: -10.000 Personen). Bereits mehrfach haben wir bei der Kommentierung des Arbeitsmarktberichtes darauf hingewiesen, dass dieser Bereich auch in Zukunft aufgrund des stattfindenden Strukturwandels kaum – wenn überhaupt – einen Beschäftigungsaufbau aufweisen wird. Der positive Rückprall der Beschäftigung im April lässt sich im Nachhinein wohl nicht nur auf die unterschiedlichen Wetterbedingungen (im März unüblich kalt und im April unüblich warm) zurückführen, sondern auch auf das frühe Osterfest im März. Daher ist vermutlich der März von der Beschäftigungsentwicklung her eher unterzeichnet und der April überzeichnet. In den ersten Monaten dieses Jahres wurden durchschnittlich rund 210.000 Stellen zusätzlich geschaffen (Durchschnitt Gesamtjahr 2004: 184.000). Das ist zwar nicht überschwänglich gut, aber grundsolide.
3. Mit der Bekanntgabe der Auftragseingänge für Gebrauchsgüter im März hatten wir in der vergangenen Woche angekündigt, dass wir unsere Prognose für das Bruttoinlandsprodukt zurücknehmen werden. Die weiteren zur Veröffentlichung anstehenden Indikatoren bis einschließlich dem heutigen Arbeitsmarktbericht sollten Aufschluss darüber gegeben, ob der Fortgang der konjunkturellen Expansion generell in Frage steht. Seither hat sich gezeigt, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal mit 3,1 % (qoq, ann.) nochmals schwächer als von uns erwartet gewachsen ist. Zudem fußte ein Teil dieses Wachstums auf einen wohl ungeplanten Lageraufbau, der wahrscheinlich im zweiten Quartal wieder abgebaut werden wird und somit eine große Hypothek für das BIP-Wachstum im zweiten Quartal darstellt. Daneben hat der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe im April mit 53,3 Punkten uns negativ überrascht, während der Einkaufsmanagerindex ISM für nicht-verarbeitende Gewerbe mit 61,7 Punkten alles andere als einen konjunkturellen Abschwung andeutet. Somit dürfte von der Industrie im zweiten Quartal voraussichtlich nicht viel zu erwarten sein, dafür aber der Dienstleistungssektor als Konjunkturstabilisator fungieren. Die Arbeitsmarktentwicklung in beiden Bereichen passt ebenfalls sehr gut zu diesem Bild. Die Stimmung der Verbraucher hat sich zwar aufgrund der erhöhten Benzinpreise im April verschlechtert, die gestiegenen inländischen Autoverkäufe im April zeigen aber, dass die privaten Haushalte – vielleicht mit geringer Zufriedenheit – weiterhin konsumieren. Und der Arbeitsmarktbericht für April deutet daraufhin, dass die Konsumenten diesen Ausgabenanstieg auch finanzieren können. Insgesamt wurden die Zweifel an der weiteren konjunkturellen Dynamik in den vergangenen Tagen eher zerstreut als bestätigt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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