USA: Arbeitsmarkt im Januar enttäuscht
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1. Mit der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes für Januar rückt die Entwicklung des Arbeitsmarktes wohl wieder stärker in den Fokus der Finanzmärkte. Der Bericht zeigt, dass die Beschäftigungsdynamik auch im Januar nicht wirklich befriedigend war. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 146.000 Personen. Sowohl wir als auch die Märkte hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet (Bloomberg- Umfrage: 200.000 Personen, DekaBank: 210.000 Personen). Eine positive Überraschung bot der Blick auf die Arbeitslosenquote, die im Januar unerwartet von 5,4 % auf 5,2 % sank (Bloomberg-Umfrage: 5,4 %, DekaBank: 5,3 %), allerdings lässt sich die Verringerung vor allem auf einen Rückgang bei den Erwerbspersonen um 224.000 Personen zurückführen. Das heißt, diese Personen haben sich im Januar vom Arbeitsmarkt verabschiedet und suchen keinen Arbeitsplatz mehr. Dies ist sicherlich eher ein ungünstiges Zeichen. Getroffen wurden dagegen die Erwartungen bezüglich der durchschnittlichen Stundenlöhne; diese erhöhten sich um 0,2 % gegenüber dem Vormonat.
2. Im Einzelnen lässt sich der Teilstatistik zur Beschäftigungsentwicklung entnehmen, dass es im produzierenden Gewerbe und hier insbesondere im verarbeitenden Gewerbe einen stärkeren Beschäftigungsabbau um 25.000 Personen gegeben hat (Bloomberg-Umfrage: +5.000 Personen, DekaBank: +10.000 Personen). Dagegen fiel der Beschäftigungsaufbau im Dienstleistungsgewerbe um 177.000 Personen für sich genommen durchaus erwartungsgemäß aus, zumal er über alle Teilbereiche breit gestreut stattgefunden hat.
3. Mit dem Arbeitsmarktbericht für Januar wurde turnusmäßig auch die Arbeitsmarktstatistik der vergangenen vier Jahre revidiert. Im unteren Schaubild wurde der bisherige und der nun revidierte Verlauf der Anzahl der Beschäftigten gegenüber gestellt. Den revidierten Daten lässt sich entnehmen, dass das Niveau der Beschäftigten mit 132,427 Millionen Beschäftigten jetzt um 161.000 Personen höher ausfällt als zuvor gemeldet. Hinzu kommt, dass die Aufwärtsrevision vor allem den Zeitraum ab Frühjahr 2003 betrifft. Die Beschäftigungsaufbauphase, die nach bisherigen Informationen im September 2003 begann, hat mit den neuen Daten ihren Anfang bereits im Juni 2003.
4. Für die aktuelle Einschätzung der Situation am US-Arbeitsmarkt ist gleichwohl die Entwicklung in der nahen Vergangenheit relevanter als die Daten zum Jahr 2003. Im Jahr 2005 wird der Zusammenhang zwischen Beschäftigungsentwicklung, Einkommensentwicklung der privaten Haushalte, Entwicklung der Konsumausgaben der privaten Haushalte und damit schlussendlich der Konjunkturdynamik insgesamt enger sein als schon im vergangenen Jahr. Denn es sind keine großen fiskalpolitischen Impulse, wie etwa Steuersenkungen, zu erwarten. Einmalige monatliche Enttäuschungen bei der Beschäftigungsentwicklung – wie jetzt für Januar wieder gesehen – lassen sich zwar weiterhin verschmerzen. Sollte sich jedoch die Beschäftigungsentwicklung der vergangen drei Monate (der Durchschnitt liegt bei 140.000 Personen) auch in den kommenden Monaten fortsetzen, werden die notwendigen Einkommenszuwächse fehlen um die bisherige Konsumdynamik aufrecht zu halten. Eine Abwärtsrevision unserer Prognose für das Bruttoinlandsprodukt wäre dann nicht mehr zu vermeiden. Bisher sehen wir dazu keinen Anlass.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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