Werbung
Kommentar
09:00 Uhr, 18.07.2025

US-Wirtschaft zeigt sich weiter robust

Erwähnte Instrumente

Aktien legen zu: Einzelhandel und Arbeitsmarkt stützen US-Konjunktur

Die Aktienmärkte auf beiden Seiten des Atlantiks verzeichneten gestern Kursgewinne, nachdem gestern Nachmittag überraschend starke Einzelhandelsumsätze und ein Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung die Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft untermauerten. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 0,6 % und übertrafen damit deutlich die Erwartungen. Auch nach Herausrechnen von Autoverkäufen verzeichnete der Konsum mit einem Plus von 0,5 % ein robustes Wachstum. Parallel dazu fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zum fünften Mal in Folge und erreichten das niedrigste Niveau seit Mitte April. Während führende Fed-Vertreter wie die New-York-Fed-Chef John Williams oder Gouverneurin Adriana Kugler die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiterhin als robust einschätzen, warnte Fed-Direktionsmitglied Christopher Waller gestern bei einer Rede in New York vor drohenden Risiken. "Das Bild des Arbeitsmarktes, das sich aus den Zahlen ergibt, zeigt eine Situation am Kipppunkt. Wir sollten nicht warten, bis sich der Arbeitsmarkt verschlechtert, bevor wir die Zinsen senken." Konkret plädierte er für eine Reduktion des Leitzinses um 0,25 % bereits bei der nächsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses am 29. und 30. Juli. Mit dieser Position geht Waller auf Konfrontationskurs zu den meisten seiner Kollegen. Wir erwarten die nächste Fed-Leitzinssenkung erst für Anfang des nächsten Jahres.

USA lockern Beschränkungen für Halbleiterexporte nach China

Die USA lockern ihre Halbleiter-Exportbeschränkungen gegenüber China. Das stellt unserer Meinung nach eine gewisse Kehrwende in der bisher restriktiven Technologiepolitik dar. Die Chiphersteller Nvidia und Advanced Micro Devices dürfen wieder weniger fortschrittliche KI-Chips nach China liefern. Die Aktien von Nvidia erklommen hierauf ein neues Allzeithoch. US-Handelsminister Howard Lutnick erklärte, man wolle chinesische Unternehmen von US-Technologie abhängig machen, während gleichzeitig die Spitzenprodukte der USA geschützt bleiben sollen. Unserer Meinung nach dürfte das Entgegenkommen der USA viel mehr Teil einer diplomatischen Annäherung vor möglichen Gesprächen zwischen Trump und Xi Jinping sein. Ziel dabei ist es, Zugeständnisse Chinas bei Seltenen Erden, Investitionen in den USA und Fentanyl-Exporten zu erreichen.

Ausblick auf wichtige Frühindikatoren

Heute steht das US-Konsumentenvertrauen auf dem ökonomischen Datenkalender. Wir rechnen mit einer leichten Verbesserung. Der Makrodatenkalender in der kommenden Handelswoche hält nach unserem Dafürhalten eher bearishe Impulse für den EUR-Rentenmarkt bereit. In Gestalt der Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum (24.07.) und des ifo-Geschäftsklimas (25.07.) stehen die meistbeachteten Konjunkturfrühindikatoren für Juli auf der Agenda. Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben diese Woche bereits vorgelegt und im Juli ihr Ausgangsniveau vor Donald Trumps "Liberation Day" überboten. Der Mittelwert aus Erwartungen und Lagekomponente nähert sich erstmals seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wieder der Nullmarke. Nach dieser Maßgabe steht das ifo-Geschäftsklima vor seinem siebten Anstieg in Folge. Eine fortgesetzte Stimmungsaufhellung dürfte, für sich genommen, die Zweifel der Marktteilnehmer an einer weiteren Zinssenkung der EZB im Herbst nähren. Deren Aussagekraft steht u.E. indes unter dem Vorbehalt, dass die Finanzmarktteilnehmer mit ihrer zuversichtlichen Haltung bezüglich des Ausgangs im Handelskonflikt recht behalten.

Zum PDF-Download


Wichtige Hinweise


Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.

Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.

Herausgeber